22.10.2022-C-II-29.W.1.-Gebet für synodalen Weg und um Frieden-Rosenkranz-und Missionsmonat-Johannes Paul II.-Salome-Cordula-Ingbert-(Eph.4,7-16/122/Lk.13,1-9)
Wo Leiden sind und Leid drückt, da muss ja wohl auch Schuld sein! So dachten viele Menschen zur Zeit Jesu, so denken manche Menschen auch heute. Jesus widerspricht durch damals aktuelle Ereignisse. Wir können heute unzählige Leiden und Katastrophen aufzählen, doch alle sind irgendwie in die Freiheit des Menschen und in die Entwicklung der Schöpfung mit einbezogen und haben mit Schuld direkt nichts zu tun.
Doch zum Umdenken und Umkehren sollten Ereignisse uns schon bringen, und dann auch zur Korrektur mancher Verhaltensweisen. Denn wir sollen uns ja nicht gegenseitig ins Unglück bringen, und uns selbst schon gar nicht.
Jesus gibt dann dieses nur bei Lukas auffindbare Gleichnis vom ‚unfruchtbaren Feigenbaum in einem Weinberg‘; er soll Früchte bringen, bleibt aber ohne Feigen. Schon so lange steht er unnütz hier herum. Der Besitzer möchte ihn nun umhauen lassen. Weg damit. Der Weingärtner möchte aber noch investieren in diesen Baum, er behält Hoffnung: den Boden lockern, den Boden dann düngen, und warten. „Vielleicht“ bringt er doch noch Früchte, wenn nicht, dann ist später immer noch Zeit zu handeln.
So sieht der Herr jeden Menschen, jede Gruppe, die Kirche, die Menschheit. Sehen und handeln , und dann dem Wachstum und der Gnade vertrauen.
„Herr Jesus Christus, unsere Schwächen und unsere Schuld sind nicht die Gründe für Leid und leiden, so gesehen als Strafe für Fehlverhalten. Doch manche Ereignisse möchte uns wachrütteln, uns zum Nachdenken und Umdenken führen. Besonders vor Dir, bei Dir, dürfen wir dieses Vertrauen haben, und zugleich wissen, Du bist wieder erneut um uns, um mich bemüht: Arbeit, Gnadendünger, Worte an mich und mein Leben, Hinweise durch Mitmenschen und durch Ereignisse im Leben… geben erneut eine Chance. Wenn der Baum sich darauf einlässt, wenn ich mich berühren lasse, dann ist gute Frucht zu erwarten. Danke , Herr, für Deine Geduld und Mühe. Danke, Herr, für alle Menschen, die an mich glauben und an mir und an uns ‚arbeiten‘, mit Vertrauen und Hoffnung.“