In diesen Tagen gedenken wir des Konzilsbeginns 1962 am 11.10 durch Papst Johannes XXIII. Wir ältere können uns noch lebendig an dieses Ereignis erinnern, da es mit den ersten Fernsehgeräten in den meisten Familien auch einen Zugang zur Kirche in Rom und zur Weltkirche ermöglichte. Zahlreiche Medien berichteten mit Bild und Text von diesem Ereignis und weckten Interesse für dieses Treffen von 2500 Bischöfen aus der ganzen Welt mit zahlreichen Beobachtern anderer Kirche und Konfessionen. In 4Arbeits- Perioden wurde diese wichtige Arbeit geleistet. Die erste durch Papst Johannes selbst, der aber schon an einer schweren Krankheit litt und am 3.6.1963 verstarb. Dann die drei Perioden mit dem neu gewählten Papst Paul VI. Der die Anfangsphase aufgriff und dann in die Übersetzung der einzelnen Themen viel Kraft und Energie hineinlegen musste, zusammen mit den 4 Moderatoren, den Kardinälen Döpfner, König, Suenens und Alfrink. Am 8.12.1965 wurde dieses II.vatikanische ökumenische Konzil feierlich abgeschlossen, und nun begann die Einarbeitung der Beschlüsse in das Leben der Kirche überall in der Welt; Arbeit die heute längst nicht abgeschlossen ist und immer wieder weitergeführt wird, auch jetzt aktuell durch den „synodalen Weg“ von Papst Franziskus. Wie Papst Johannes am Tag der Eröffnung 1962, so hat unser Papst gestern in der Gedenkmesse 3 wichtige Worte aus Johannes 21.,15-19 aufgegriffen:
1.die Frage Jesus „Simon liebst du mich (mehr als andere)“?-Denn der Herr stellt mehr Fragen an un,s als Er uns Antworten gibt. Auf diese von Gott her kommende Frage können wir nur persönlich und ehrlich antworten „ja, Herr, du weißt alles, Du weißt dass ich Dich liebe (lieb habe).
2. der Auftrag Jesu an Petrus „weide“, d.h. lerne Hirte zu sein (vorher warst du Fischer und hast von oben herab Fische gefangen, ab jetzt lerne Hirte zu sein, mitten im Volk, mit dem Volk und sorge, hüte ALLE MEINE Schafe. Also: keine Macht, keine Selbstherrlichkeit, sondern dienend lieben, besonders die Schwächsten
3.weide Alle… , nicht Gruppen, eine Elite, immer das Ganze im Blick haben und für alle den Weg weisen und ebnen; und „folge mir nach“, denn der Herr ist der einzige Hirte, dem wir alle dienen.
Kehren wir zurück zur Ersten Liebe unseres Glaubens, zur ersten Liebe für die Kirche, zur frischen Quelle des Konzils, des „neuen Pfingsten“. Dann rief der Papst alle Christen und die heutigen Hirten auf, diesen Weg des Konzils aus dem Anfangsgeist von Johannes XXIII heute weiter zu führen, denn alle Abkapselungen, Trennungen, Spaltungen sind ein Wirken des „teuflischen Giftes des Widersachers“.
„Herr Jesus Christus, Du berufst uns zum Großen und Ganzen des Gottesreiches, Kleinlichkeiten dürfen dieses Ziel nicht verdecken und den Weg dorthin nicht aufhalten. Wir brauchen in der Kirche, in den Gemeinden und Gruppen und im persönlichen Leben immer neu den Mut, den eigenen Rand und Schatten zu überspringen. Hilf Du uns dazu, durch Deinen Geist der Freiheit und Liebe, denn viel Schönes und Gutes ist ausgebremst oder gar verhindert worden, durch kleines, enges und ängstliches Denken und Handeln. Was mit dem Konzil vor 60 Jahren begonnen hat, könnte heute schon schöner und heller leuchten, wenn wir die Menschlichkeiten durch Deine göttliche Liebe überwinden könnten. Wir vertrauen Dir.“