Weg zur Berufung
Mit den Aposteln feiern wir Menschen, die Jesus ganz zu Beginn Seines Wirkens ausgewählt hat aus der Schar Seiner Jünger/Schüler, die sich von Ihm ansprechen und begeistern ließen.
Dabei sind die Berufungsgeschichten-Vorgänge sehr unterschiedlich, ja individuell. Der Evangelist Johannes beschreibt es sogar teilweise wie eine „Kettenreaktion“, wobei einige der Berufenen nun andere auf Jesus aufmerksam machen, für Ihn „werben“, sie zu Jesus führen. Ob das auch heute noch geht, ist schwierig festzustellen. Für mich persönlich kann ich nur rückwirkend feststellen, dass einige Personen aus dem Familienkreis und Priester in Pfarren und Schule, mir direkt oder indirekt den Weg Jesu aufzeigten und ich dann selbst betroffen und ergriffen wurde. Also eine Teamarbeit: Christus Jesus und Mitchristen, oder umgekehrt in der Reihenfolge. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte ereignet es sich auf ähnliche Weise in meiner persönlichen Geschichte immer wieder--vertiefend.
Natanael muss ein nachdenklicher, besinnlicher Mensch gewesen sein, der zugleich seine kritischen Fragen immer zu stellen bereit war, oder sie einbrachte. Genau dies scheint Jesus an ihm zu schätzen und sagt ihm gleich zu „da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit“, der auch keine faulen Tricks mag und sich nicht einfach überreden lässt. Durch diese „Seelenkenntnis“ des Ankommenden, beeindruckt Jesus ihn so stark, dass er Ihn sogleich „Rabbi“ nennt, „Du bist der Sohn Gottes, Du bist der König von Israel“
Ob das heute noch so gehen kann? Wahrscheinlich doch ähnlich, denn zunächst hatte Philippus ihn ja angesprochen und ihm von Jesus aus Nazareth erzählt, wobei dieses Nazareth Natanael eher abstieß. Philippus lässt sich nicht verunsichern und sagt ihm ganz einfach „komm und sieh (selbst, überzeuge dich selbst). Dann handelt Jesus: Mensch und der Herr gemeinsam berufen den „Neuen“.
„Herr Jesus Christus, wie schaffst Du es , Menschen zu beeindrucken, sie betroffen zu machen, ihre Abwehr und kritischen Fragen zuzulassen und diese zu überwinden? Es kann nur eine ausstrahlende Liebe sein, die alle Bedenken überwindet und immer neu und stärker einwirken kann auf Menschen und Gemeinschaften.
Glaube an Dich ist ganz persönlich, intim UND zugleich immer eine Gemeinschaftserfahrung. Erneuere Du Deine Kirche, auch heute und rüste sie aus für morgen und übermorgen.“