Die erste Hälfte des Jahres 2022 haben wir jetzt schon erlebt, und wir beginnen die zweite und letzte Hälfte. Was erwartet uns jetzt in diesen Ferien- und Urlaubswochen? Wir können nur hoffen, und selbst die richtigen Schritte wagen. Denn vieles wird nicht leichter zu leben sein.
Jesus lässt uns in dem heutigen Evangelium der hl. Messe dem Autor des ersten Evangeliums, dem Evangelisten Matthäus begegnen und seiner Berufungsgesichte.
Ahnungslos (doch nicht ohne innere Sehnsucht) sitzt er an seiner Arbeitsstelle, dem Zoll. Hier muss er die Passanten kontrollieren und ihnen Abgaben abverlangen, die für die Besatzungsmacht Rom… und zum Teil für seine eigene Tasche bestimmt sind.
Kein ungefährlicher Beruf, kein beliebter Zeitgenosse.
Jesus spricht ihn an, direkt, ohne Umschweife „folge mir nach“! Jesus sucht Mitarbeiter, die Er später zu einer Zwölfergruppe zusammenführt und sie dann auch Apostel nennen wird.
Der Angesprochene steht auf. Verlässt alles Bisherige und folgt Jesus nach.
Dann wird ein Essen angeboten im Hause des Zöllner, Kollegen, Sündern, Außenseiter.
Rechtgläubige, die Jesus immer beobachten, verstehen nicht, dass Er sich nun an den Tisch von Sündern setzt, überhaupt ihr Haus betritt.
Jesus nennt Seine Gründe, dies zu tun: „nicht Gesunde brauchen den Arzt, sondern Kranken-nicht Gerechte brauchen einen Erlöser, sondern Sünder“. Hier stellt Er die Aufgabe vor, die Er im Namen Gottes bei uns Menschen erfüllen soll: Heiland und Erlöser sein, um die Menschen zu ihrer wahren Identität und zum tiefen Sinn ihres Lebens zu führen.
Ob Matthäus das sofort erkannt und verstanden hat? Sicher erst im Laufe der Zeit, doch der Anfang ist gemacht.
„Herr Jesus Christus, Du rufst uns : ins Leben, in Gemeinschaften, zum Glauben an Gott, zur Nachfolge. Wie reagieren wir, wenn wir Deinen Ruf erhalten? Sind wir bereit, Dir auf Deinen Wegen zu folgen? Sicher nicht so schnell wie Matthäus es konnte. Lege in uns eine tiefere Sehnsucht nach Dir und Deinem Weg in der Gemeinschaft der Getauften.“