„Du sprichst zu uns Dein Wort, ganz arm wird es geboren.
Es geht von Ort zu Ort, liegt keinem in den Ohren.
Ein Wort ist ausgesandt, was wird es wohl erreichen?
Mit einer sanften Hand, so wirkt es Seine Zeichen.
Da kann es dann geschehen, dass Menschen sich erheben.,
dass Müde wieder gehen, dass Totgesagte leben.
Ein Wort ist ausgesandt, mit wundersamen Zeichen,
geht wehrlos durch das Land, ein Friede ohne gleichen.
Wer glaubt, wird es verstehen, und mancher wird drauf schwören.
Wer Augen hat, kann sehen, wer Ohren hat, kann hören“ (L.Zenetti)
In der Fortsetzung von gestern lesen und hören wir heute von einer weiteren „alten“ Person, der Witwe Hanna. Wie Simeon erwartet und ersehnt sie das Kommen des Erlösers. Sie beide verkörpern den Ersten Bund(A.T.) und ersehnen einen Neuen Eingriff Gottes bei den Menschen. Im Tempel von Jerusalem erfüllen Josef und Maria ihre religiöse Vorschrift bei der Geburt des Erstgeborenen und sie begegnen den beiden Vertretern dieser religiösen Tradition im Hause Gottes. Doch Jesus wird später den Tempel „Haus meines Vaters“ nennen und somit der bisherigen religiösen Form eine tiefere Ausrichtung geben: den Ritus zu einer Beziehung und Freundschaft machen, z.B. wie Vater und Sohn, Mutter und Tochter oder Freunde sie leben.
Wie Simeon ist auch Hanna in dieser Begegnung von der Fülle des Geschehens beschenkt und kann getrost nun weiterleben, hier auf Erden oder in der Ewigkeit, denn die „Augen haben in dem Kind Jesus den Heiland und Retter, den Erlöser und Messias“ gesehen. Die betagte Frau spricht zu allen davon, und wird ihrer Rolle als „Prophetin“ gerecht: sie redet von Gott zu anderen, von ihrer persönlichen Gottes Erfahrung zu anderen.
„Herr Jesus diese beiden Menschen sind alt geworden, und dies im Tempel der Religion ihrer Vorfahren- doch sie haben die Sehnsucht nach Dir, dem von Gott verheißenen Messias, erhalten. Und das hat sie gehalten, jung gehalten, bereitgehalten. Heute sind wir gemeint, egal welches Alter wir haben, und auch sollen uns erfüllen lassen von Freude, und die Bereitschaft aufbringen, von unseren Glaubenserfahrungen Zeugnis zu geben.“