Genau in eine geschichtliche Zeit und Geschichte ist das Geschehen Gottes hineingeschrieben. Genau in unsere Zeit und Geschichte wird die Gottesoffenbarung hineingeschrieben: weltlich und religiöse Persönlichkeiten, Ereignisse, das Volk... ich und Du sind da einbezogen.
Da hinein, damals und heute, "ergeht das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias (und der Elisabeth)". Das WORT Gottes "ergeht an ihn"- spricht ihn an, rührt ihn an, setzt ihn in Bewegung, ruft und sendet ihn. Der Sohn eines Tempelpriester zieht nicht zum Tempel, übernimmt nicht den Dienst des Vaters- es zieht ihn in die Wüste, in die Gegend des Jordan. Dort verkündet er in aller Freiheit und von keiner Struktur abhängig einen Ruf zur Umkehr, und als Zeichen für diese Erneuerung eine Taufe, damit alles Gottlose der Vergangenheit von den Menschen abgenommen werde.
Jesaja hatte schon einen Rufer verkündet, der in der Wüste ruft, bzw. in die Wüste hineinruft: "bereitet den Weg für den Herrn, nehmt alle Krümmungen und Irrwege weg, füllt alle Schlaglöcher aus, nehmt Hindernisse aller Art weg aus dem Weg. ... Dann werden die Menschen sehen (erfahren) können, was, wer auf sie zukommt, und Gottes Heil bringt."
Dieser Adventsruf gilt auch heute, hier, jetzt: was steht im Wege? Wer macht den Durchgang schwierig, was muss begradigt, aufgearbeitet werden? Noch ist Zeit, schieben wir es nicht auf, nicht vor uns her.
"Herr Jesus Christus, das Wort Gottes (eigentlich ja DU) wirkst an Johannes, in Johannes. Er soll als Wegbereiter beginnen und loslegen. Er nimmt den Auftrag, die Sendung an und begibt sich nach außen "an die Ränder", ist nur Stimme und ruft. Menschen kommen mit ihren Verkrümmungen und Belastungen, sie sehnen sich nach Neuem. Um den alten Ballast loszuwerden, sollen sie zunächst einmal untertauchen, eine Taufe erhalten. Dann hat das Neue, der Neue auch Chance anzukommen. Das ist auch heute noch so, vielleicht viel schwieriger zu vollziehen als damals, in der Wüste...obwohl ja in „wüsten Zeiten-Wüstenzeiten leben".