Die Osteroktav feiern wir wie einen einzigen Tag „das ist der Tag, den der Herr gemacht“- und wir begegnen den Menschen, denen Jesus Christus, nach Seiner Auferstehung, Sein neues Leben erfahren liess und die Er dann mit einer Aufgabe, einer Mission, einer Sendung betraute.
Nach den Emmausjüngern und den Frauen am Grab und auf dem Weg, ist es vor allem Maria Magdalena. In ihrem Leben hatte Jesus einen besonderen Platz, da Er sie herausgeholt hatte aus verschiedenen schweren Belastungen. Nun steht sie vor dem Grab und sucht den Herrn. Von Boten Gottes wird sie gefragt „wen suchst du?“ und der Herr selbst fragt sie auch „warum weinst, wen suchst du?“. Sie ist ehrlich und bekennt „man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiss nicht, wohin man Ihn gelegt hat“. Da sie meint es sei der Gärtner des Gartners fragt sie auch Ihn „sag mir, wohin du ihn gelegt hast, dann will ich ihn holen“. Fast ein kopfloses Unterfangen! Der Herr spricht sie nun an mit ihrem Vornamen und den Klang Seiner Stimme „Maria“. Sofort erkennt sie Ihn und antwortet sehr persönliche „Rabbouni“ (= mein Meister“)
Jesus muss ihr dann klarmachen, Ihn nicht zu berühren (noli me tangere),d.h. Ihn nicht festzuhalten: in Ihm nicht mehr den irdischen Herrn sehen zu wollen und Ihn so zu behandeln wir vor dem Ostergeschehen. Jetzt ist alles anders, doch nicht weniger innig. Sicher gilt diese Bemerkung auch uns: wir dürfen Jesus in den Sakramenten berühren, empfangen und in Seinem Wort hören, doch festhalten dürfen und können wir Ihn nicht- festhalten, für uns behalten, nur mit Ihm gehen, Ihm nachfolgen.
„Herr Jesus Christus wir Menschen haben oft eigenartige Verhaltensweisen: wir wollen verstehen, wir wollen halten und behalten, greifen und aufbewahren. Die wesentlichen Dinge, von denen wir leben, lassen sich nur leben, Schritt für Schritt, vorwärts, nie zurück. Auch unser Glaube an Dich ist ein GEHEN, UNTERWEGS BLEIBEN. Wir lassen uns begleiten, ermutigen, herausfordern. Dir zu vertrauen ist unser eigener steter Beitrag.“