28.11.2020-A-II-34.W.-2-Berta v Bingen- ( Offenb22,1-7/95/Lk.21,34-37)
Der letzte Tag eines Kirchenjahres ist nicht mit Sylvester zu vergleichen, und doch lädt er zu einer Bilanz ein: was ist in diesen Monaten seit Advent 2019 alles gewesen, wichtiges, Frohes, Schweres, Enttäuschendes? Bin ich in diesem Jahr mit den Sonntagslesungen aus Matthäus im Glauben gefestigt worden, in der Hoffnung bestärkt und in der Liebe verwurzelt worden? Mehr-besser- unsicherer, zweifelnder- erneuert- ganz neu?
Hat das Kirchenleben im kleinen wie im großen, weltweiten Kreis meinen Glauben beeinflusst-Skandale von Finanzgebaren im Zentrum, Umgang mit Missbrauch, den Opfern, den Folgen für sie alle, den Tätern-schlimme Ausrutscher von Ordens- oder Gemeinschaftsgründern- die Analyse von Karmelit C. de Meester über Marthe Robin (die Foyers)und manche andere Auswirkungen für mich, für andere?
War der Umgang der Kirchenverantwortlichen in diesen Monaten der Pandemie seit März und auch jetzt immer richtig? Haben wir die Hilfen erfahren, die wir erwarten dürfen? Sind wir selbst kreativ und aktiv geworden, wo es möglich und nötig ist?
Fragen über Fragen, eigene können ergänzend hinzukommen…
Jesus ruft uns wie in den letzten Tagen auch heute (und im kommenden Advent) zur WACHSAMKEIT auf, zur aufmerksamen und ehrlichen Einschätzung der anderen UND auch des eigenen Verhaltens, Denkens und Redens.
Wie schnell können Rausch, Trunksucht, Drogen, fixe Ideen, Vorurteile, Medienabhängigkeit, Nervosität, Unzufriedenheit, Unversöhnlichkeit, d.h. alle nötigen und unnötigen Sorgen uns ablenken, verwirren, aus der Bahn werfen, ungerecht und „ungläubig“ werden lassen- auch wenn wir dies nicht wollen.
„Passt auf, seid wachsam, bleibt sensibel, haltet die Sinne und auch die Seele offen.
Zum christlich-biblischen Wachsein gehört das Gebet. Damit ist der Dialog mit dem Herrn des Lebens, mit dem Schöpfer, dem Vater, dem Sohn und dem Geist der Liebe gemeint: hören und reden-Stille suchen und aushalten- Nahrung in der Heiligen Schrift und in guten Veröffentlichungen suchen und brauchen..
Bevor wir nun am ersten Advent das neue Kirchenjahr beginnen, atmen wir kräftig durch, räumen wir auf, bringen Ordnung und bemühen wir uns um bestmögliche Offenheit für das, was kommt, für DEN, Der kommt, für die Zukunft.
„Herr Jesus Christus ein ganz herzlicher Dank sei Dir gesagt für die erlebten Monate mit Dir und mit der Christengemeinde- auch in dieser schwierigen Zeit, die jede und jeder von uns wohl auf ganz eigene Weise erlebt hat. Du, der treue Begleiter und Lebensspender, hast die Menschheit von Anbeginn ermutigt und aufgerufen, so auch für uns in 2020. Wir vertrauen Dir für das neue Lesejahr B mit dem hl. Markus, mit den Wochenlesungen I- und viele Texte aus dem Evangelium des Johannes. Wir halten zu dir, weil du uns ja hälst.“
Täglich gegen 19.10 in BRF 2: „Mut und Zuversicht“ und im Netz um Nachhören