Heute spricht kaum noch jemand von Sünde. Viele Gebet der Liturgie wohl noch, doch in der Verkündigung ist der Begriff eher selten geworden. Umso schwieriger wird es dann wohl, wenn ein (Glaubens-)Bruder oder-Schwester gemahnt oder angesprochen werden soll. Jesus gibt bei Matthäus ein Verhalten ind er Christengemeinde vor: zunächst soll dies unter 4 Augen geschehen. Dieser erste Schritt kann schon genügen. Manchmal braucht es eine stärkere Hilfe: dann sollen zwei oder drei Zeugen dabei sein und in kleinem Kreis alles aussprechen und regeln. Auch das kann schon genügen. Doch manches Mal wird es nötig sein, der gesamten Gemeinschaft den Fall vorzutragen und gemeinsam in Gebet und Beratung zu einer besseren Lösung zu kommen. Wenn es gelingt, umso besser. Doch wenn der oder die Betroffene auch diesmal nicht zugibt, dann haben alle ihre Pflicht getan. Es sei denn, alle beginnen die Schritte wieder von vorne.
Denn die Gemeinschaft hat den Auftrag und die Kraft , zu lösen und zu binden: von der Schuld zu lösen, an die Gemeinschaft zu binden.
Dazu kommt das gemeinsame Beten und Handeln: alles was zwei oder drei gemeinsam erbitten, wird der himmlische Vater vollbringen- in solch einmütigem gemeinsamen Gebet ist der Herr (Jesus Christus) mitten unter dieser Gemeinschaft, ist selbst die Mitte.
“Herr Jesus Christus, bei diesem Wort über Vergebung, Versöhnung und geschwisterliche Hilfe, denken wir an unsere Gruppen und Gemeinschaften, und auch an den Umgang mit Beichtgespräch und Beichte/Busse. Am Gedenktag des seliggesprochenen Karl Leisner, der als schwerkranker Diakon im KZ. Von Dachau auf geheime Weise von Bischof Picard, einem Mitgefangenen- die sehnlichst erwünschte Priesterweihe empfangen konnte, wollen wir um neue Berufungen bitten: Menschen, die Eucharistie mit den Gemeinden feiern können und die als Seelsorger gute Beichtväter für Sünder sein können.”