Es ist nicht immer leicht, sich um einen eigenen guten Weg zu bemühen und nicht eifersüchtig zu werden über andere, denen es besser gelingt, oder überheblich über jene, die es nicht so gut schaffen. Wir alle sind Menschen und es spielt immer Menschliches mit. Vor Gott aber zählen diese Gefühlen, Gedanken und Haltungen nicht. Gott ist Gott und handelt göttlich, d.h. anders als menschlich gesehen. In diese Richtung möchte das Gleichnis führen, das Jesus erzählt von den Arbeitern im Weinberg. Es ist eine harte und anstrengende Arbeit, so viele Stunden zu arbeiten. Da kommen nun welche, die nur eine Stunde mitgearbeitet haben, doch der Lohn ist für alle gleich. Macht der Herr da nicht eine ungerechte Gleichmacherei? Im sinne Gottes nicht, denn die Letzten haben immer nur herumstehen müssen, weil niemand sie angeworben hat, während die Ersten einen Tag mit sinnvoller Arbeit verbringen konnten. Der Herr sieht also die Not jener, die zu nichts angeworben wurden, sie ähnelt der Arbeit des Tages der anderen. Außerdem hat Gott nur einen Tarif: Seine Liebe, unbegrenzt für alle und jeden.
„Herr Jesus, uns steht es nicht zu, Dein Handeln und das Wirken des Vaters zu bewerten. Eure Liebe ist souverän, nicht parteiisch. Sie gilt allen, gleich wann sie dazu stoßen können. Wir wollen nicht urteilen, sondern uns freuen, dass auch Letzte angenommen werden. Vielleicht sind wir ja bei den Letzten!“