Die Weihnachtsidylle wird schon am 2. Festtag unterbrochen durch die Feier des ersten Märtyrers der Kirche. Stefanus gehört zu den 7 Diakonen, die von den Aposteln ausgewählt worden waren, weil die Apostel durch „den Dienst an den Tischen“ die Aufgabe des Gebets und der Verkündigung des Wortes vernachlässigten. Von Beginn an haben manche Diakone aber nicht nur den caritativen Dienst verrichtet, sondern auch verkündet und gepredigt, so auch Stefanus. Dabei hat er auch die jüdischen Wortführer angegriffen und beleidigt. Überhaupt waren die Jünger Jesu der jüdischen Obrigkeit ein Dorn im Auge. Sie wollten die Ausbreitung dieser „Sekte“ verhindern und verfolgten sie. Darunter war Saulus ein Wortführer. Auch bei der Steinigung des Diakons war er anwesend. Die Art wie Stefanus den Märtyrertod auf sich nahm und für seine Peiniger betete wird im jungen Saulus nachgewirkt haben. Sicher hat das Gebet des Diakons zur Umkehr des Saulus beigetragen. Hier wird die Menschwerdung des Gottessohnes ganz konkret in Nachfolge und Hingabe des Lebens wirksam.