« Herr lehre uns beten » so bitten die Jünger den Herrn, als Er an einem Ort betete… und sie warten, bis Er Sein Gebet beendet hatte. „Lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat“. Es ist also ein Usus, dass religiöse Menschen ihre Jünger beten lehren. So wird es auch heute sein: wo lernen wir beten? Bei Menschen, die beten. So zuerst in den Familien: wenn Eltern beten, dann können Kinder auf den Geschmack kommen, können Eltern die Kinder zum Gebet ermutigen. „Lehre uns beten“, das hat etwas mit der Art und Weise zu tun, WIE wir beten, und das hat mit dem Inhalt zu tun, WAS wir beten. Jesus ist knapp in Seiner Gebetskatechese (heute im Text des Lukas zumindest): Vater, im Aramäischen „abba, Papa“. Sehr vertrauensvoll, wie eben Kinder zu den Eltern. Dann beten um die Ehre Gottes unter den Menschen zu festigen: „Dein Name werde (von allen) geheiligt“. „Dein Reich (der Liebe, des Friedens, der Brüderlichkeit) komme“. Der zweite Teil des Gebetes bittet dann für „uns“ dh. für alle, die Jünger Jesu sein wollen : „gib uns täglich das Brot (und alles Lebensnotwendige) das wir brauchen“. Dazu kommt die Bitte: „und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist“. Wir kennen diese Bitte und überspringen sie eher , weil sie uns „quer liegt“. Doch Gemeinschaft unter Jesu Jüngern geht nur über Vergebung und Versöhnung. Dann die ganz schwierige und zum Missverständnis führende Bitte : „uns führe uns nicht in Versuchung“ als ob Gott uns in Versuchung führe! Es bedeutet eher „führe uns durch die Versuchung hindurch, führe uns sicher, wenn die Versuchung kommt“. Eine ganz genaue Übersetzung kann wohl keiner geben, so dass wir immer etwas über diese Bitte stolpern werden. Wichtig ist das Vertrauen in den Vater, der sicher nicht Seine Kinder in Versuchung führen wird.