Wen stört es nicht, dass vom Reich Gottes so wenig zu sehen ist und alles so unendlich langsam geht? Jesus weiß das und lehrt die Zuhörer durch Gleichnisse. So hören und lesen wir heute vom Samen, den jemand auf ein Feld sät. Nach dem säen kann der Mann ohne Scheu schlafen gehen, denn der Samen keimt und wächst ohne das Zutun des Menschen. Die Saat wächst „von selbst“ und so ist auch mit dem Reich Gottes: es entfaltet sich „von selbst“ in uns, in Mitmenschen, in der Welt. Wenn dann alles reif geworden ist, dann kommt der Mann wieder und legt die Sichel an. Der Sämann kann dann ernten. Manchmal ist es einer der sät und erst ein anderer der erntet. Ein anderes Gleichnis deutet den unscheinbaren Beginn, der entmutigen kann. Es fordert Ausdauer, Geduld und Vertrauen: was gut ist, wenn auch klein und unscheinbar, wird sich entfalten und zur Frucht bringen. Beide Bilder ermutigen uns, an die Wirkung der frohen Botschaft zu glauben, in uns selbst, bei anderen und insgesamt in der Weltgeschichte. Angela von Merici, die Erzieherin, lehrt uns dies auch im Blick auf Kinder und Jugendliche in der Erziehung und im Offenwerden für den Glauben an Gott.
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