Wir haben die letzte Woche des Kirchenjahres begonnen und werden auch am Sonntag das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ beenden, die Heiligen Pforten der Kirchen in den Bistümern und in den Kathedralen sind schon geschlossen. Diese letzten Tage wollen wir noch bewusst leben und uns fragen, inwieweit wir in der Barmherzigkeit gewachsen und gereift sind. Im heutigen Evangelium hören wir vom Blinden von Jericho. Er fragt, was der Lärm der Leute zu bedeuten habe. Antwort: „ es ist Jesus von Nazareth, der vorüber geht“. Daraufhin ruft er laut: „ Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ Die Menge will ihn zum Schweigen bringen, doch er ruft noch lauter, viel lauter. Da bleibt Jesus stehen und lässt ihn herbeiführen. Dann fragt Er ihn, was Er ihm tun soll? Der Mann antwortet: „ich möchte wieder sehen können“. Jesus bestätigt ihm: „du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen!“ Er konnte wider sehen, lobte Gott und folgte Jesus nach. Auch die Menge stimmt in dieses Lob ein. Auch wir wollen immer wieder neu und klarer sehen, worauf es im Leben ankommt und was Gott von uns erwarten darf. Haben wir erkennen können, dass es Ihm vor allem um Barmherzigkeit geht, weil Er unbegrenzt barmherzig liebt? Sein Wille bleibt für uns weiterhin maßgebend, auch wenn die „Heiligen Pforten“ geschlossen sind.
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