Herodes wollte Jesus einmal sehen, vielleicht auch tiefer kennenlernen. So ergeht es vielen Menschen aller Zeiten. Nun höre und lesen wir heute, dass Jesus die Jünger fragt: „für wen halten die Leute denn mich?“ Eine Frage, die ernst gemeint ist. Die Jünger greifen Meinungen auf, die sie hören: „ einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für einen der alten Propheten“. Es geht bei Jesus also wirklich um eine Prophetengestalt, jemand der im Namen Gottes kommt und in Seinem Namen spricht. Das ist schon sehr viel, denn besonders Elija und Johannes sind wohl die wichtigsten Propheten des Gottesvolkes. Jesus fragt nun die Jünger direkt und persönlich: „ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Eine unangenehme Frage, denn wie sollen sie darauf antworten, ohne sich oder Jesus zu „verstellen“. Petrus hat den Mut, im Namen der anderen, eine Antwort zu formulieren:“ für den Messias Gottes“. Da ist das Wort, das sicher manche im Herzen tragen, doch sagen wollte es noch keiner. Messias, Gesalbter Gottes. Er, den Gott versprochen hat zu senden, der ist in Jesus tatsächlich erschienen. Doch welcher Art soll dieser Messias sein? Das ist hier nicht gesagt. Daher verbietet Jesus, es jemand weiterzusagen. Dabei ist Er bestimmt und streng. Erst nach Passion und Auferstehung kann es so verkündet werden. Denn, so fügt Jesus hinzu, „der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und Schriftgelehrten verworfen werden; Er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird Er auferstehen“. Nun ist die Karte aufgedeckt. Das hat Konsequenzen. Für Petrus zuerst, dann für alle, auch für uns.
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