20.6.2016- -C-II- -12.Woche-4.- -Adalbert-Benigna-(2.Kön.17,5-8.13-15.18/60/Mt.7,1-5)

Wenn wir in den Spiegel schauen, dann sehen wir uns selbst. Wir können betrachten, wie wir sind und aussehen, und was wir korrigieren können und was nicht. Doch sehen wir nicht, wie wir wirklich sind. Wer kennt mich wirklich? Dieser oder jene, Gott? Andere Menschen sehen wir und können sie einschätzen, von außen, doch auch hier werden wir geleitet von Eindrücken, Maßstäben, die nicht immer stimmen können. Wie viel weniger können wir beurteilen, wie ein anderer wirklich ist, verurteilen ist tatsächlich nicht möglich. So beginnt das dritte Kapitel der Bergpredigt bei Matthäus: ‚richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet‘. Natürlich müssen Gerichte Recht sprechen und Taten bestraft werden, doch wie dieser Mensch wirklich ist, das steht auf einem anderen Platz.  Gehen wir heute mit einem milden und selbstkritischen Blick in den Tag und auf die anderen zu. „wer bin ich“, so fragte schon D.Bonhoeffer in einem Gedicht aus dem KZ. Es endet mit der Feststellung „dein bin ich, mein Gott“.

 

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