Zur Tradition geworden ist am Ostermontag der Evangelientext der beiden Jünger, die enttäuscht nach Emmaus zurückkehren, nach den Ereignissen in Jerusalem (Lukas 24). Zwei, die ihre ganze Hoffnung auf Jesus gesetzt hatten, die mit Ihm unterwegs waren und den sie meinten zu kennen. Und nun dieser Prozess, dieser Tod und das Begräbnis. Alles auf Ich n gesetzt, alles verloren! Nun gehen sie und reden. Ins Gespräch hinein mischt sich ein Mitwanderer. Erhört sie, hört zu und stellt Fragen: worum geht es? Bist du ahnungslos, hast du nichts mitbekommen, was hier los war? Ja was genau, erzählt. Und dann bricht es aus ihrem Herzen heraus: welche Hoffnung Jesus in ihnen geweckt hatte, und alle ist hin! Der noch Unerkannte antwortet behutsam, geht die gesamte Geschichte durch, weist auf, deutet… Irgendwie fasziniert Er sie. In Emmaus nötigen sie Ihn, zu bleiben. Er möchte an sich weiter, ist ja auf der Durchreise. Doch rückwirkend haben sie während des ganzen Weges gespürt: da ist was! Der ist was! Er bleibt. Er nimmt das Mahl mit ihnen ein. Er setzt ein Zeichen, wie am Donnerstag im Abendmahlssaal. Da erkennen sie Ihn, die Augen gehen ihnen auf, sie brauchen Ihn nicht mehr zu sehen- diese Begegnung genügt. Müdigkeit und Enttäuschung vergessen, jetzt auf und zurück, den ganzen Weg nach Jerusalem, zu den anderen. Alle erzählen ihre je eigenen Erfahrungen und Begegnungen- und Er selbst, der doch „entschwunden war“ ist wieder da. Geduldig geht Er wieder den Weg der Deutungen und Er führt sie zur Fähigkeit, nun loszugehen und zu bezeugen: Er lebt und auch wir sind wie neu geboren, wieder lebendig… jetzt ist die Botschaft nicht mehr aufzuhalten, nie mehr.
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