Jesus, „das Zeichen, dem widersprochen wird“, so hatte Simeon über das Kleinkind im Tempel gesprochen. In Markus 6,1… tritt Jesus in der Synagoge Seiner Heimatstadt auf und liest aus der Schrift und lehrt. Die Leute staunen und sind stolz, doch gleichzeitig denken sie innerlich: das ist doch einer von uns. Wie kann Er solche Dinge tun, von denen wir hören. Sie nehmen Abstand von Ihm und Anstoß an Ihm, sie lehnen Ihn ab. Da bemüht Jesus das Sprichwort, das wir auch am Sonntag bei Lukas 4 hörten: „nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen, wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie“. Ist das nicht auch eine Erfahrung, die wir selbst machen: in der eigenen Familie, im eigenen Milieu hat fast jeder es schwer, von seinem Glauben zu reden und Glaubensschritte zu rechtfertigen. Vielfach müssen wir uns verteidigen wegen des Glaubens an Christus und der Liebe zur Kirche. Jesus konnte in solche einer Atmosphäre keine Wunder tun. Denn wo keine Offenheit ist, da kein Seine Lehre nicht ankommen, Seine Liebe niemand erreichen. Jesus „wunderte sich über ihren Unglauben und zog durch benachbarte Dörfer und lehrte dort“. Müssen wir nicht ab und zu ebenfalls ausziehen, hinausgehen, anderswohin gehen oder andere „Methoden“ einsetzen, um wieder Gehör zu finden? Möge Gott uns zeigen, welche Wege wir in Seinem Namen gehen sollen. Unsere eigenen Reformen und Reförmchen reichen wohl nie aus.
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