4.11.2015- -B-I- -31.Woche- -Karl-Gregor-Carolina

Sein Kreuz auf sich nehmen und hinter Jesus hergehen, das ist der wesentliche Grundzug des christlichen Lebens. Dies kann natürlich bei jedem Menschen anders aussehen, doch der Grundton sollte stimmen: von sich selbst absehen und auf Jesus blicken, und mit Ihm auf die Mitmenschen. „Kreuz“ ist hier mehr oder anders gemeint als nur der Holzbalken, eher alles, was nicht in meinen eigenen Plänen und Vorhaben direkt hineinpasst, was sich quer stellt, was unerwartet und unvorhergesehen kommt. Es ist bequemer nur den bekannten Rhythmus immer wieder gleich zu leben, als flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Wenn jetzt in Gemeinden einfach „von oben herab“ eine größere Anzahl von Asylanten ankommen, dann muss geplant und improvisiert werden, dann werden gewohnte Wege durchkreuzt. Machen wir das mit und suchen kreativ nach Lösungen, die menschenwürdig sind? Lähmt uns die Angst vor der Überfremdung? Sicher sind Bedenken berechtigt, aber das Mitmachen und anpacken sind wichtiger, drängender. Karl Borromäus hat die Kirche als „semper reformanda“ bezeichnet, ständig zu erneuernd. Das galt nicht nur zu seiner Zeit, das ist auch heute an der Tagesordnung. Beispiele gibt es ja genügend, wo Kirche erneuerungsbedürftig ist, und der erste, der da gemeint ist, das bin ich selbst „Herr, erneuere Deine Kirche und fange bei mir an!“

 


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