5.8.2015—B-I- -18.Woche- -Weihetag von Maria Maggiore-Oswald-Dominika

Vor mehr als 30 Jahren sagte ein älterer Herr: „wenn wir den Hungernden nicht helfen, dann werden sie in Scharen kommen, und es selbst hier holen“. Wenn wir heute die Bilder der Scharen von Asylsuchenden auf Boten oder an Landesgrenzen sehen, kommt mir das Wort von damals ins Gedächtnis. Hilflos bauen die Länder nun hohe Mauern, Stacheldrahtzäune und schieben einander die Schuld zu, nicht genug gegen den Flüchtlingsstrom zu tun. Was ist das Problem? Die Angst vor den Fremden? Die Angst vor der Überfremdung der eigenen Heimat? Die Hilfslosigkeit gegenüber den Notlagen in den Herkunftsländern- politisch und wirtschaftlich? Als zu Jesus eine kanaanäische Frau kommt (Math.15), da beachtet Er sie zunächst nicht. Als die Jünger Ihn bitten, etwas zu tun, weil sie hinter ihnen her schreit, antwortet Er, dass „ Er nur zu den verlorenen Kindern des Hauses Israel gekommen ist“. Da kommt die Frau ganz nahe zu Ihm und fleht Ihn an, um die Gesundung ihrer Tochter. Doch Jesus bleibt dabei: „ es ist nicht Recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und es den Hunden (Heiden) zu geben“. Die Frau lässt sich nicht zurückweisen und sagt: „doch auch die Hunde bekommen die Brotreste, die vom Tisch ihrer Herren fallen“. Jesus ist verblüfft: „Frau, dein Glaube ist groß- was du willst, soll geschehen“. Schlussendlich wird erkannt, welche Glut und welches Vertrauen in dieser Frau wirkt; Ob das nicht auch ein Blick auf die ganze Problematik der Fremden sein kann: nicht nur Feinde, die uns etwas wegnehmen, sehen. Nicht nur mögliche Arbeitskräfte für die uns Fehlenden sehen. Es sind Menschen mit lauteren und sicher auch manch unlauteren Motiven, wie auch immer, aber „Hunde“, die man einsperrt oder ausgrenzt, sind sie sicher nicht. Der heutige Marientage als Gedenken an die Weihe der größten Marienkirche der Welt, eine der 4 Hauptbasiliken in Rom, lässt uns an ihren Glauben und ihre Bereitschaft anknüpfen, wenn sie vertrauensvoll sagt „mir geschehe nach Deinem Wort“. Ihr mütterlicher Rat und ihre Begleitung können uns sicher die Augen und die Herzen öffnen, da wo wir an Grenzen stoßen.


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