Unkraut wächst zwischen dem guten Weizen in unserer Welt, in unserer Kirche, in unseren Gemeinschaften, in unserem Herzen. Woher kommt es, wer hat es gesät? Und: wie damit umgehen? Es ausreißen? Math13,24 stellt diese Fragen. Wie sehen wir es? Im Garten, in den Beeten werden wir schon eingreifen, werden herauspicken oder chemische Mittel anwenden—aber im Menschen, im Miteinander? Können wir immer klar unterscheiden, was Unkraut und was guter Weizen ist? Wie handelt denn Gott selbst? Jesus verkündet Seine Barmherzigkeit und Geduld: „lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte“. Er sieht ganz klar und lässt doch zu, dass beides wächst, damit nur nichts Gutes ausgerissen wird aus Ungeduld oder Unwissenheit, und damit eventuell das Gute auch noch Unkraut verwandeln kann. Am apostelfest des Jakobus passt dieses Evangelienwort: Jakobus und Johannes wollten bei Jesus eine Sonderstellung bekommen, sie sind sogar zu großen Opfern und Risiken bereit, doch Jesus verheißt ihnen NUR Seinen Weg und keine Vorteile den anderen gegenüber. Mit ihrem Vordrängen hat Er Geduld. Und als beide „Donnersöhne“ Feuer vom Himmel herabfallen lassen wollten auf Menschen, die nicht gastfreundlich waren, da beruhigt er sie beide. Immer, wenn etwas ganz Besonderes anstand, nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit in die intimere Erfahrung. Ja, Gott lässt alles zu, nicht weil Er es gutheißt, sondern weil Er barmherzig ist und die Zeit der Umkehr und Wandlung abwarten kann, ja erhofft. Wer diese Hoffnung Gottes in sich trägt, der reißt nicht so schnell aus, was Gott mit Seiner Liebe begleitet. Die Zeit der Ernte kommt noch früh genug, und dann entscheidet der Herr, nicht wir.
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