„Aussteigen“, „Sabbatzeit“, „Urlaub nehmen und Ferien machen“, „den Sonntag feiern“ so oder ähnlich können wir über den heutigen Sonntag schreiben. Die Schriftlesungen Jeremia 23,1-6, Psalm 23, Epheser 2,13-18 und Markus 6,30-34 kreisen um das Thema „Hirtesein“: jene, die dieses ihre Aufgabe vernachlässigen oder die Herde zugrunde richten UND die Hirtensorge Gottes, der sich selbst um die Herde kümmern wird. Dies wird dann in Jesus von Nazareth ganz deutlich, und ab da, durch hirten, die Er beruft. Die Hirtenaufgabe besteht vor allem im Erkennen der Ermüdung und Hoffnungslosigkeit der Schafe. Jesus nennt es MITLEID. Doch nicht ein Mitleid von oben herab, sondern eine Empathie, ein „Sich hineinfühlen“ in das Leben der Anvertrauten, ein echtes MIT-LEIDEN. Dazu gehört ein Weg zur Ruhe, abseits, dort, wo sie allein sind und sie die Sorge um sich leben können. Nicht nur die Herde braucht diese Ruhephase, auch die Hirten selbst. Und während sie sich erholen kümmert sich der Gute Hirt weiter um die Menschen, die sich erleben als „Schafe, die keinen Hirten haben und Er lehrt sie lange“. Wer ist Bild des guten Hirten für mich? Wem bin ich als Hirtenmensch zugeteilt? Nehme ich mir Zeit, beim Herrn zu sein und aufzutanken? Sehe ich dann den Zustand der Herde und gehe, um Mit-Leiden zu leben? Niemand soll sagen müssen: ich habe keinen hirten oder brauche auch keinen. Niemand soll meinen, sein Leben sei für niemand eine Verantwortung und Aufgabe.
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