Gott suchen und Ihm nichts und niemand vorziehen, so hat es Benedikt von Nursia für sich selbst erkannt, und so lehrt er seine Mönche in der Regel, die er für den neuen Orden ausgearbeitet hat. Sieben Mal sollen die Ordensleute ihr Tagewerk (und auch die Nacht einbegriffen) unterbrechen, um das Lob Gottes zu verkünden. Sie legen alles aus der Hand, um die Hände zu Gott zu erheben. Sie tun es für sich und ihr christliches Leben, sie tun es in Verbundenheit mit allen Beterinnen und Beter der Welt und sie tun es stellvertretend für alle, die nicht beten können oder wollen. Ob das immer innerlich nachvollzogen werden kann, das ist fraglich, doch äußerlich kommt die Gemeinschaft dieser Anweisung nach und versammelt sich zum Chorgebet. „Bete und arbeite“, beides im Gleichgewicht, beides zur Ehre Gottes in dieser Welt, so mahnt der hl. Benedikt. In Matth.19,27.. wird dies bei den Aposteln deutlich, sie fragen Jesus „du weißt wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?“ Sich ganz auf Jesus einlassen, und dabei dann vieles loslassen, zurücklassen, das ist nicht einfach. Die Frage, die Petrus an den Herrn richtet, können wir nachvollziehen: warum das alles, was bringt es ein? Was haben wir davon? Jesus spricht dann von einer „neuen Welt, die geschaffen wird“- ist es das Jenseits oder beginnt es schon hier und jetzt?- in dieser gewandelten Welt wird dann alles zur Genüge, ja in Überfülle zur Verfügung stehen. Wer loslassen kann, der wird empfänglich für das Neue. Dieses wird nicht schon im Voraus erkannt, sondern erst im Gehen des Weges, im Wagnis der Schritte. Dies alles gilt nicht nur für Mönche und Schwestern, sondern in gewissem grad für jeden Getauften. Benedikt und seine Regel, Jesus und Sein Evangelium sind ein Weg zum Leben, zu „mehr Leben“.
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