Jesus sendet Seine Jünger und Apostel in eine nicht „evangeliumfreundliche“ Welt, ihre Botschaft und ihre eigene Person wird gegen Anfechtung und Bedrängnis durchhalten müssen. Vielleicht war es damals direkter und krasser als heute, die Frohe Botschaft und Jesus selbst stellten zu viele in Frage, besonders die bestehende religiöse Welt. Heute ist es anders, subtiler: keine direkte Feindschaft in den meisten Fällen, aber eine große Gleichgültigkeit. Es wird noch ab und zu „Religion“ gebraucht“, doch der „Glaube als lebendige Beziehung“ hat wenig Chancen. Spott und Lächerlichmachen können unblutig mehr verletzen als offener Widerstand. Jesus sendet die Jünger zu jeder Zeit der Weltgeschichte „wie Schafe mitten unter die Wölfe“. Er gibt ihnen den Rat „klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben“ zu sein. Nicht naiv zu gehen, sondern hellwach, aufgeklärt und durchschauend, was sich abspielt, und zugleich arglos, ohne Hintergedanken, ohne Verbitterung oder Verbissenheit. Das Vertrauen in Gottes Begleitung wird dann auch im gegebenen Moment eingeben, was zu sagen oder zu schweigen ist. Gottes Geist erfüllt, begleitet und leitet die Diener der Frohen Botschaft. Sogar in der eigenen Umgebung, in Familie und Freundeskreis, am Arbeitsplatz, unter Nachbarn wird sich der Unterschied aufzeigen. Nur nicht aufgeben, sondern treu bleiben und in der Spur Jesu verharren. Das ist natürlich eine harte Voraussage des Herrn, sie meint keinesfalls, dass es immer so sein wird. Doch die Jünger Jesu müssen damit rechnen. Schauen wir, wo wir zur Zeit, heute, in solch ein „Wespennest“ treten und wie wir innerlich und äußerlich damit umgehen.
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