„Nur ein kurzes Pontifikat“ so ahnt Papst Franziskus für sich selbst. Wer weiss es schon? Jedenfalls „erfüllt mich seit dem Konklave eine ungeahnte Ruhe, die mich nicht verlässt“, so gibt er unumwunden zu. Man kann es ihm ansehen. Gönnen wir ihm, was ihm gut tut und der Kirche hilft, näher am Evangelium dranzubleiben. Evangelium das uns heute bei Lukas 18,9-14 zwei Typen von Haltungen vor Gott vorstellt. Den einen, von seiner eigenen Gerechtigkeit überzeugten Pharisäer, der ganz in Wahrheit sein vollkommenes Leben darlegt UND den hinten im Tempel stehenden Zöllner, der nicht wagt nach oben zu schauen, sondern an die Brust schlägt und sich als Sünder an Gottes Barmherzigkeit wendet. Spontan bewundern wir den Zöllner, doch wenn wir ehrlich sind, plustern wir uns nicht oftmals auf, wie der Pharisäer? Sein Fehler ist nicht, dass er als das gute tut, sondern dass er sich selbst richtet und dies auf „Kosten der anderen, wie dieser Zöllner dort“. Ich darf mich an meinen Erfolgen freuen, dabei aber nicht andere heruntermachen. Wieviel Heuchelei kann in einer „guten, korrekten Religion“ stecken. Ein Spiegel, der uns heute helfen möchte, vom „hohen Ross“ herunterzukommen und uns zu sehen, wie Gott uns sieht. Wir brauchen Ihm, uns selbst und anderen nichts vorzumachen.
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