9.2.2015- -B-I- -5.Woche- -Appolonia

Wieder einmal beginnen wir in den Wochentagsmessen mit der Lesung der ersten Seiten der Bibel, der Genesis: „Gott schuf Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“ Es ist ein Bild, ein Gedicht, das den Beginn, den Anfang in Gottes Schöpferhand sieht. Vor allem anderen ist es zunächst ein Chaos, ein Durcheinander „wüst und wirr“, alles finster. Gottes Geist ist von Anfang an dabei und schwebt über den Wassern. Nun beginnt das Schaffen, ins Leben rufen durch Gottes Wort. „ Gott sprach ‚es werde‘ und es wurde“ Licht. Das Licht ist in Gottes Augen gut und Er trennt Finsternis von Licht, Tag von Nacht. Die Schöpfung ist in gewissem Sinne Ordnung schaffen im Chaos, trennen, um Beziehung zu ermöglichen. Welch ein tiefgründiges Bild (keine wissenschaftliche Erklärung), das den Schöpfer und die Schöpfung in Beziehung setzt. Vor diesem Wunder können wir heute staunen, anbeten und danken.

Aus dem apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus:

278. Glaube bedeutet auch, Gott zu glauben, zu glauben, dass es wahr ist, dass er uns liebt, dass er lebt, dass er fähig ist, auf geheimnisvolle Weise einzugreifen, dass er uns nicht verlässt, dass er in seiner Macht und seiner unendlichen Kreativität Gutes aus dem Bösen hervorgehen lässt. Es bedeutet zu glauben, dass er siegreich in der Geschichte fortschreitet zusammen mit den » Berufenen, Auserwählten und Treuen « (Offb 17,14). Glauben wir dem Evangelium, das sagt, dass das Reich Gottes schon in der Welt da ist, hier und dort auf verschiedene Art und Weise wächst – wie das kleine Samenkorn, das zu einem großen Baum werden kann (vgl. Mt 13,31-32), wie die Hand voll Sauerteig, der eine große Masse durchsäuert (vgl. Mt 13,33), und wie der gute Samen, der mitten unter dem Unkraut wächst (vgl. Mt 13,24-30) – und uns immer angenehm überraschen kann. Es ist da, es kommt wieder, es kämpft, um von neuem zu blühen. Die Auferstehung Christi bringt überall Keime dieser neuen Welt hervor; und selbst wenn sie abgeschnitten werden, treiben sie wieder aus, denn die Auferstehung des Herrn hat schon das verborgene Treiben dieser Geschichte durchdrungen, denn Jesus ist nicht umsonst auferstanden. Bleiben wir in diesem Lauf der lebendigen Hoffnung keine Randfiguren!


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