„Ich weiß, wer du bist“ so hieß es am Sonntag und heute lesen wir in Mk 6,1..“ nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in der eigenen Heimat“. „Wissen“ ist noch nicht unbedingt „kennen“. Wir wissen heute unendlich mehr als die Menschen vor Jahrhunderten, aber kennen wir auch das Leben, uns selbst, den Mitmenschen, den Herrgott? Weil wir so viel wissen, und sogar von Minute zu Minute mit neuen Informationen belagert werden, kommen wir selten zum wahren Kennen. Es fehlen Verwurzelung und Tiefe. So entstehen dann die Vorurteile und Urteile: der oder die ist so und so. Und fertig ist die Schublade. Im Glauben ist es nicht anders: viele Gottesbilder, sind Wunschbilder des Menschen, um Ihn anzunehmen oder abzulehnen. Sich an Ihn einlassen sprengt alle Rahmen und Bilder. Glauben ist: sich einlassen auf Sein Wort und Ihm folgen, auch in Nebel und Dunkelheiten.
Aus dem apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus:
273. Die Mission im Herzen des Volkes ist nicht ein Teil meines Lebens oder ein Schmuck, den ich auch wegnehmen kann; sie ist kein Anhang oder ein zusätzlicher Belang des Lebens. Sie ist etwas, das ich nicht aus meinem Sein ausreißen kann, außer ich will mich zerstören. Ich bin eine Mission auf dieser Erde, und ihretwegen bin ich auf dieser Welt. Man muss erkennen, dass man selber „gebrandmarkt? ist für diese Mission, Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien. Da zeigt sich, wer aus ganzer Seele Krankenschwester, aus ganzer Seele Lehrer, aus ganzer Seele Politiker ist – diejenigen, die sich zutiefst dafür entschieden haben, bei den anderen und für die anderen da zu sein. Wenn hingegen einer die Pflicht auf der einen Seite und die Privatsphäre auf der anderen Seite voneinander trennt, dann wird alles grau, und er wird ständig Anerkennung suchen oder seine eigenen Bedürfnisse verteidigen. So wird er aufhören, „Volk? zu sein.
Kommentar schreiben