„Widersetze dich jeder Form von Gewalt. Achte auf die kleinen Verletzungen bei dir selbst und bei anderen. Sie sind meist der Anfang einer Kette von Misstrauen und Aggressionen. Habe den Mut, erste Schritte zu tun, warte nicht, bis andere auf dich zukommen“ sagt der Franziskaner H.Schlegel, der einen „Lebensentwurf nach Klara und Franz von Assisi“ entworfen hat. In diesen bewegten ersten Wochen des neuen Jahres stoßen wir immer wieder auf Gewaltbereitschaft und ihre Auswirkungen in Worten, Transparenten und Aktionen. Es kann uns in Angst versetzen, wie wird es in Zukunft sein? Können einige wenige Anführer und Aufrührer die ganze Menschheit terrorisieren? Sind wir machtlos? Wer kann Halt gebieten? Fragen, die uns weiter beschäftigen werden. Da hilft EIN Schritt auf jeden Fall: bei sich selbst beginnen und in der unmittelbaren Umgebung mithelfen, dass jede Form von Gewalt im Keim aufgedeckt und in rechter Weise beantwortet wird. Hier sind wir dann ganz nahe am Evangelium Jesu Christi und an Seinem eigenen Leben unter uns Menschen.
Aus dem apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus:
265. Das ganze Leben Jesu, seine Art, mit den Armen umzugehen, seine Gesten, seine Kohärenz, seine tägliche und schlichte Großherzigkeit und schließlich seine Ganzhingabe – alles ist wertvoll und spricht zum eigenen Leben. Sooft einer dies wieder entdeckt, ist er davon überzeugt, dass es genau das ist, was die anderen brauchen, auch wenn sie es nicht erkennen: » Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, verkünde ich euch « (Apg 17,23). Mitunter verlieren wir die Begeisterung für die Mission, wenn wir vergessen, dass das Evangelium auf die tiefsten Bedürfnisse der Menschen antwortet. Denn wir alle wurden für das erschaffen, was das Evangelium uns anbietet: die Freundschaft mit Jesus und die brüderliche Liebe. Wenn es gelingt, den wesentlichen Inhalt des Evangeliums angemessen und schön zum Ausdruck zu bringen, wird diese Botschaft sicher zu den tiefsten Sehnsüchten der Herzen sprechen: » Der Missionar geht […] von der Überzeugung aus, dass sowohl bei den Einzelnen als auch bei den Völkern durch das Wirken des Geistes schon eine – wenn auch unbewusste – Erwartung da ist, die Wahrheit über Gott, über den Menschen, über den Weg zur Befreiung von Sünde und Tod zu erfahren. Die Begeisterung bei der Verkündigung Christi kommt von der Überzeugung, auf diese Erwartung antworten zu können. «[208]
Die Begeisterung für die Evangelisierung gründet in dieser Überzeugung. Wir haben einen Schatz an Leben und Liebe, der nicht trügen kann, eine Botschaft, die nicht manipulieren noch enttäuschen kann. Es ist eine Antwort, die tief ins Innerste des Menschen hinab fällt und ihn stützen und erheben kann. Es ist die Wahrheit, die nicht aus der Mode kommt, denn sie ist in der Lage, dort einzudringen, wohin nichts anderes gelangen kann. Unsere unendliche Traurigkeit kann nur durch eine unendliche Liebe geheilt werden.
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