11.1.2015—B-I—TAUFE des HERRN- -Paulinus

Mit dem Fest der Taufe des Herrn gehen wir von der Weihnachtszeit zum Jahreskreis über. Christus wird von Johannes im Jordan getauft und stellt sich somit, als der Sündenlose, in die Reihe der Sünder, die reingewaschen werden möchten von der Vergangenheit und einen Neuanfang beginnen wollen. Durch diese Geste macht Er sich solidarisch mit der Menschheit, die in Schuld gefangen ist, und Er nimmt unsere Schuld auf sich und „wäscht sie ab“. Doch die Taufe des Johannes ist nur eine  Seite des neuen Lebens, Jesus wird die andere Seite vollziehen: die Taufe mit Geist und Feuer, also auf die Zukunft hin, mit einer Sendung und Verantwortung. Denn wir unser Leben in der Taufe auf Jesus übergeht, so kommt Sein Leben über uns. Dieses Leben in Gott, das in Sanftmut und Güte, im Heilen und Aufrichten wirksam wird, sendet die Getauften zu den anderen. Taufe ist keine Einbahnstraße von Gott auf uns hin, sondern ein Weg der weiterführt zu den anderen.  Mögen alle Getauften sich dieser Würde UND dieser Verantwortung bewusst sein und bleiben. Getauft sein ist ein ständiger, lebenslanger Prozess.

Aus dem apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus:

Der interreligiöse Dialog

250. Eine Haltung der Offenheit in der Wahrheit und in der Liebe muss den interreligiösen Dialog mit den Angehörigen der nicht-christlichen Religionen kennzeichnen, trotz der verschiedenen Hindernisse und Schwierigkeiten, besonders der Fundamentalismen auf beiden Seiten. Dieser interreligiöse Dialog ist eine notwendige Bedingung für den Frieden in der Welt und darum eine Pflicht für die Christen wie auch für die anderen Religionsgemeinschaften. Dieser Dialog ist zuallererst ein Dialog des Lebens bzw. bedeutet einfach, wie es die Bischöfe Indiens vorschlagen, » ihnen gegenüber offen zu sein und dabei ihre Freuden und Leiden zu teilen «.[194] So lernen wir auch, die anderen in ihrem Anderssein, Andersdenken und in ihrer anderen Art, sich auszudrücken, anzunehmen. Von hier aus können wir gemeinsam die Verpflichtung übernehmen, der Gerechtigkeit und dem Frieden zu dienen, was zu einem grundlegenden Maßstab eines jeden Austauschs werden muss. Ein Dialog, in dem es um den sozialen Frieden und die Gerechtigkeit geht, wird über das bloß Pragmatische hinaus von sich aus zu einem ethischen Einsatz, der neue soziale Bedingungen schafft. Das Mühen um ein bestimmtes Thema kann zu einem Prozess werden, in dem durch das Hören auf den anderen beide Seiten Reinigung und Bereicherung empfangen. Daher kann dieses Mühen auch die Liebe zur Wahrheit bedeuten.


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