10.12.2014- -B-I- -2.Adventswoche- -Bruno-Diethard- -Welttag der Menschenrechte

Anselm von Canterbury sagte: „ Nichts geht mehr. Alles steht still. Pausen der Stille in meinem Leben, ich brauche sie. Sie helfen mir, Kräfte zu sammeln, mich auf das Wesentliche zu besinnen, zu mir selbst zu finden…“ Ich dachte an dieses Wort bei den letzten Streiktagen und dem bevorstehenden Generalstreik: natürlich ist er lästig, natürlich sind da ungeheure summen verloren, natürlich ist die Frage, ob es gerechtfertigt ist, richtig…Doch kann solch eine erzwungener Stillstand auch zur Besinnung führen, oder? Jedenfalls ist der Sonntag solch ein „Stillstand“ im Ablauf unserer Tage, auch der Advent möchte das sein, im Laufe eines Jahres. Eine Krankheit kann es sein, ein Scheitern, eine verpasste Chance, ein Todesfall… Ob es nun zu dem Wesentlichen führt, mich zu mir selber bringt, das liegt an mir; wie reagiere ich auf solche Ereignisse? Wie bereite ich sie auf? Nehmen wir heute die „nicht vorgesehenen Ereignisse“ des Tages als Ruf wahr: besinne dich mal.

  • Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:

  • 224. Bisweilen frage ich mich, wer diese sind, die sich in der heutigen Welt wirklich dafür einsetzen, Prozesse in Gang zu bringen, die ein Volk aufbauen; nicht, um unmittelbare Ergebnisse zu erhalten, die einen leichten politischen Ertrag schnell und kurzlebig erbringen, aber nicht die menschliche Fülle aufbauen. Die Geschichte wird die letzteren vielleicht nach jenem Kriterium beurteilen, das Romano Guardini dargelegt hat: “Der Maßstab, an welchem eine Zeit allein gerecht gemessen werden kann, ist die Frage, wie weit in ihr, nach ihrer Eigenart und Möglichkeit, die Fülle der menschlichen Existenz sich entfaltet und zu echter Sinngebung gelangt”.[182]


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