9.12.2014- -B-I- -2.Adventswoche- -Eucharius-Liborius- San Diego

Dem „Verlorenen nachgehen“, so wie der Hirt dem verirrten Schaf nachgeht, bis er es findet, so wird Gottes Barmherzigkeit vorgestellt in Matth. 18,12-14. Wir kennen diese Haltung des Herrn aus anderen Texte, u.a. in Lukas 15. Dem Verlorenen, den Verlorenen nachgehen, sie nicht aus dem Auge und aus dem Herzen verlieren, darum geht es, auch als Christengemeinde. Was ist verloren, wer ist verloren oder fühlt sich so? Darauf können wir achten: mit offenen Augen im Alltag, wo wir anderen begegnen UND mit offenen Augen des Herzens beim Beten. Wie sagte schon St Exupéry: man sieht nur mit dem Herzen gut“. Advent, eine Zeit des wachsenden Lichtes und der wachsenden Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Güte und Liebe. Ja, der „himmlische Vater will nicht, dass einer von den Kleinen verloren geht“. Wenn wir dann beten „Dein Wille geschehe“, dann wissen wir uns in die Pflicht genommen.

  • Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:

    223. Dieses Prinzip erlaubt uns, langfristig zu arbeiten, ohne davon besessen zu sein, sofortige Ergebnisse zu erzielen. Es hilft uns, schwierige und widrige Situationen mit Geduld zu ertragen oder Änderungen bei unseren Vorhaben hinzunehmen, die uns die Dynamik der Wirklichkeit auferlegt. Es lädt uns ein, die Spannung zwischen Fülle und Beschränkung anzunehmen, indem wir der Zeit die Priorität einräumen. Eine der Sünden, die wir gelegentlich in der sozialpolitischen Tätigkeit beobachten, besteht darin, dem Raum gegenüber der Zeit und den Abläufen Vorrang zu geben. Dem Raum Vorrang geben bedeutet sich vormachen, alles in der Gegenwart gelöst zu haben und alle Räume der Macht und der Selbstbestätigung in Besitz nehmen zu wollen. Damit werden die Prozesse eingefroren. Man beansprucht, sie aufzuhalten. Der Zeit Vorrang zu geben bedeutet sich damit zu befassen, Prozesse in Gang zu setzen anstatt Räume zu besitzen. Die Zeit bestimmt die Räume, macht sie hell und verwandelt sie in Glieder einer sich stetig ausdehnenden Kette, ohne Rückschritt. Es geht darum, Handlungen zu fördern, die eine neue Dynamik in der Gesellschaft erzeugen und Menschen sowie Gruppen einbeziehen, welche diese vorantreiben, auf dass sie bei wichtigen historischen Ereignissen Frucht bringt. Dies geschehe ohne Ängstlichkeit, sondern mit klaren Überzeugungen und mit Entschlossenheit.


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