5.12.2014- -B-I- -1.Adventswoche- -Anno-Hedwig

Wieder hören wir heute einen Text der Verheissung, der mit einem Bild der Natur die künftige neue Welt Gottes umschreibt: „die Libanon wird zu einem Garten und der Garten zu einem Wald“. Diese neue Welt erfüllt auch die Menschen: „Taube hören, Blinde sehen, die Erniedrigten freuen sich wieder über den Herrn und die Armen jubeln über den Heiligen Israels“. Wenn Gott Raum bekommt und sein darf, wie Er ist, dann ist das Böse überwunden und die Gemeinschaft kann sich entfalten. Wann wird das sein? Da gibt es keinen Termin, aber jedes Mal wenn Menschen und Gemeinschaften im sinne Gottes handeln, dann beginnt diese neue Welt schon hier und jetzt. Der Advent möchte uns dazu ermutigen. In Matth. 9,27-31 heilt Jesus zwei Blinde. Weil sie Jesus fest vertrauen, weil sie Ihm glauben wird ihnen geholfen. Jetzt können sie wahrnehmen, wo überall Gott am Werk ist und diese neue Welt Gottes wächst und sich entfaltet.

Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:

3. Das Gemeingut und der soziale Frieden

217. Wir haben ausgiebig über die Freude und über die Liebe gesprochen; das Wort Gottes erwähnt aber ebenso die Frucht des Friedens (vgl. Gal 5, 22).

218. Der soziale Frieden kann nicht als Irenismus oder als eine bloße Abwesenheit von Gewalt verstanden werden, die durch die Herrschaft eines Teils der Gesellschaft über die anderen erreicht wird. Auch wäre es ein falscher Frieden, wenn er als Vorwand diente, um eine Gesellschaftsstruktur zu rechtfertigen, welche die Armen zum Schweigen bringt oder ruhig stellt. Dann könnten die Wohlhabenden ihren Lebensstil seelenruhig weiter führen, während die anderen sich durchschlagen müssten, so gut wie es eben geht. Die sozialen Forderungen, die mit der Verteilung der Einkommen, der sozialen Einbeziehung der Armen und den Menschenrechten zusammenhängen, dürfen nicht unter dem Vorwand zum Schweigen gebracht werden, einen Konsens auf dem Papier zu haben oder einen oberflächlichen Frieden für eine glückliche Minderheit zu schaffen. Die Würde des Menschen und das Gemeingut gelten mehr als das Wohlbefinden einiger, die nicht auf ihre Privilegien verzichten wollen. Wenn jene Werte bedroht sind, muss eine prophetische Stimme erhoben werden.


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