Die Liturgie der Adventszeit ist gefüllt mit Texten aus den Prophetenschriften, so heute Jesaja 11,1- 10 mit der hoffnungsvollen Bildsprache aus der Natur: aus einem Baumstumpf wächst ein junger Reis, darauf lässt sich Gottes Geist nieder. Dann beginnt sein Wirken, das sich nicht an Äußerlichkeiten festmacht, sondern nach Recht und Gerechtigkeit. Das alles wirkt sich aus auf die Umgebung, und in der Bildsprache werden die gegensätzlichsten Tiere sich gut vertragen. Es geschieht nichts Böses mehr, denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn. Ist das nun ein Traum oder eine Verheissung? Wird es eines Tages Wirklichkeit, oder bleibt es eine Utopie? An Gott wird es wohl nicht liegen, doch wohl an uns Menschen: ob wir den Herrn unser Land erfüllen lassen!
Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:
213. Unter diesen Schwachen, deren sich die Kirche mit Vorliebe annehmen will, sind auch die ungeborenen Kinder. Sie sind die Schutzlosesten und Unschuldigsten von allen, denen man heute die Menschenwürde absprechen will, um mit ihnen machen zu können, was man will, indem man ihnen das Leben nimmt und Gesetzgebungen fördert, die erreichen, dass niemand das verbieten kann. Um die Verteidigung des Lebens der Ungeborenen, die die Kirche unternimmt, leichthin ins Lächerliche zu ziehen, stellt man ihre Position häufig als etwas Ideologisches, Rückschrittliches, Konservatives dar. Und doch ist diese Verteidigung des ungeborenen Lebens eng mit der Verteidigung jedes beliebigen Menschenrechtes verbunden. Sie setzt die Überzeugung voraus, dass ein menschliches Wesen immer etwas Heiliges und Unantastbares ist, in jeder Situation und jeder Phase seiner Entwicklung. Es trägt seine Daseinsberechtigung in sich selbst und ist nie ein Mittel, um andere Schwierigkeiten zu lösen. Wenn diese Überzeugung hinfällig wird, bleiben keine festen und dauerhaften Grundlagen für die Verteidigung der Menschenrechte; diese wären dann immer den zufälligen Nützlichkeiten der jeweiligen Machthaber unterworfen. Dieser Grund allein genügt, um den unantastbaren Wert eines jeden Menschenlebens anzuerkennen. Wenn wir es aber auch vom Glauben her betrachten, dann » schreit jede Verletzung der Menschenwürde vor dem Angesicht Gottes nach Rache und ist Beleidigung des Schöpfers des Menschen «.[176]
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