16.11.2014- -A-II- -33.Woche- -Margarethe- Edmund- Agnes

Gleichnisse Jesu sind nette kleine Geschichten, Erzählungen, Vergleiche, Metaphern. Sie beinhalten eine Aussage und können darin manchmal ganz schön quer liegen. So auch heute in Matthäus 25,14-30. Auf den ersten Blick läuft die Sache genau wie heute in der Welt: wer hat, der bekommt immer mehr und wer (fast) nichts hat, der fällt auch immer wieder daneben. Dann wäre das Reich nicht anders als es eben unsere Welt und deren Gesetze darstellen. Die Macht den Tüchtigen, Lohn nach Leistung… Doch ist es in den Augen Gottes bei Ihm nicht so, Er handelt anders. Er vertraut Sein Vermögen anderen an, je nach Möglichkeit: niemand wir unter- oder überfordert. Dann reist Er ab. Überlässt ihnen und ihrer Freiheit alle unter sie verteilten Möglichkeiten. Die einen sehen dies als Chance, als Vertrauen, als Herausforderung und tun etwas damit, andere sehen es eher als Bedrohung, Last und haben Angst etwas falsch zu machen und tun damit nichts.  Das wäre alles noch egal wenn nicht die Rückkehr wäre und somit die Konfrontation mit dem Herrn, der Rechenschaft fordert.  Nun zeigt sich die Motivation, die sie während der Abwesenheit angetrieben hat: das Vertrauen oder die Angst, die Liebe zum Herrn oder das Misstrauen? Wo können wir, in unserem Leben, dieses Gleichnis ansetzen? Am Sonntag, dem Tag der Bilanz und der Rechenschaft, können wir darauf besinnen.

Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:

Der bevorzugte Platz der Armen im Volk Gottes

197.  Im Herzen Gottes gibt es einen so bevorzugten Platz für die Armen, dass er selbst » arm wurde « (2 Kor 8,9). Der ganze Weg unserer Erlösung ist von den Armen geprägt. Dieses Heil ist zu uns gekommen durch das „Ja“ eines demütigen Mädchens aus einem kleinen, abgelegenen Dorf am Rande eines großen Imperiums. Der Retter ist in einer Krippe geboren, inmitten von Tieren, wie es bei den Kindern der Ärmsten geschah; zu seiner Darstellung im Tempel wurden zwei Turteltauben dargebracht, das Opfer derer, die sich nicht erlauben konnten, ein Lamm zu bezahlen (vgl. Lk 2,24; Lev 5,7); er ist in einem Haus einfacher Handwerker aufgewachsen und hat sich sein Brot mit seiner Hände Arbeit verdient. Als er mit der Verkündigung des Gottesreichs begann, folgten ihm Scharen von Entrechteten, und so zeigte sich, was er selbst gesagt hatte: » Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe « (Lk 4,18). Denen, die unter der Last von Leid und Armut lebten, versicherte er, dass Gott sie im Zentrum seines Herzens trug: » Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes « (Lk 6,20); mit ihnen identifizierte er sich: » Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben « und lehrte, dass die Barmherzigkeit ihnen gegenüber der Schlüssel zum Himmel ist (vgl. Mt 25,35f).


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