Am Ende des Kirchenjahres werden wir jedes Mal mit Wortend er Heiligen Schrift zusammentreffen, die vom „Ende“ reden, manchmal ist wachrüttelnder Sprache der Mahnung oder Warnung. Sind diese Texte auch „Frohe Botschaft“? Natürlich, denn sie möchten nicht Angst machen, sondern dem Menschen helfen, recht zu Entscheidung, wenn es um die Weichenstellung für die Ewigkeit geht. So reiht Lukas in 17,2-63 einige Beispiele aneinander, die Jesus gesprochen hat: da geht es einerseits um die Ahnungslosigkeit oder Sorglosigkeit, die dazu führt, die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen. Oder auch um Unentschlossenheit in wichtigen Momenten der Entscheidung und der Entschiedenheit. Es geht also darum, bewusst zu leben, mit Gott zu rechnen und an das Leben über den Tod hinaus zu glauben. Wann soll das geschehen? Kein fester Termin ist uns gesagt, sondern der Ruf ergeht allezeit. Wir können in unserem Leben prüfen, ob wir uns durch Gebet und Besinnung mit diesen Themen beschäftigen.
Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:
195. Als der heilige Paulus sich zu den Aposteln nach Jerusalem begab, um zu klären, ob er sich vergeblich mühte oder gemüht hatte (vgl. Gal 2,2), war das entscheidende Kriterium für die Echtheit, das sie ihm vorgaben, dass er die Armen nicht vergessen sollte (vgl. Gal 2,10). Dieses große Kriterium, dass die paulinischen Gemeinden sich nicht vom individualistischen Lebensstil der Heiden mitreißen lassen sollten, besitzt im gegenwärtigen Kontext, in dem die Tendenz zur Entwicklung eines neuen individualistischen Heidentums besteht, eine beachtliche Aktualität. Die eigene Schönheit des Evangeliums kann von uns nicht immer angemessen zum Ausdruck gebracht werden, doch es gibt ein Zeichen, das niemals fehlen darf: die Option für die Letzten, für die, welche die Gesellschaft aussondert und wegwirft.
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