Es geht um die Liebe, alles dreht um die Liebe beim Menschen, und auch—besonders—im Glauben der Bibel und in der Kirche. Was ohne Liebe gelebt, gesagt, getan wird, hat wenig Nutzen für das Gottesreich. Korrektheit in Beobachtung und Ausführung ist nicht schon die ganze Wahrheit. Die Lesungen dieser Sonntagsmesse (Exodus 22,2026; Psalm 18; 1.Thessalonicher1,5-10 und Matthäus 22,34-40) sprechen von der Liebe und dem Gebot der Liebe. Doch kann man Liebe gebieten? Ist es nicht vielmehr die innere Haltung, die sich dann im äusseren Tun zeigt? Liebe kann auch nicht geteilt werden: entweder Gott lieben, oder den Mitmenschen. Liebe ist eine einzige große Haltung, die Gott UND den Nächsten und MICH einbindet. Mit diesen Anregungen der Heiligen Schrift begehen wir den Weltmissionssonntag: ein einziger Auftrag geht an alle Christen und an alle Christengemeinden der Welt: die Liebe Gottes anzunehmen und zu bezeugen, zu verkünden, zu feiern und konkret anzuwenden. Alles andere an Organisation, Struktur, dient diesem Auftrag. In diesem Jahr blicken wir besonders auf Pakistan und auf die kleinen Minderheitsgemeinschaften der Christen in anders geprägten Ländern, auf Frauen und Kindern in ihrer Not und bedenklichen Lage. In Gebet und durch Spenden unterstützen wir unsere Brüder und Schwestern und lernen von ihnen, Ausdauer und Geduld, Vertrauen und Freude, auch in schweren Zeiten.
Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:
174. Nicht nur die Homilie muss aus dem Wort Gottes ihre Nahrung schöpfen. Die gesamte Evangelisierung beruht auf dem Wort, das vernommen, betrachtet, gelebt, gefeiert und bezeugt wird. Die Heilige Schrift ist Quelle der Evangelisierung. Es ist daher notwendig, sich unentwegt durch das Hören des Wortes zu bilden. Die Kirche evangelisiert nicht, wenn sie sich nicht ständig evangelisieren lässt. Es ist unerlässlich, dass das Wort Gottes »immer mehr zum Mittelpunkt allen kirchlichen Handelns werde«.[135] Das vernommene und – vor allem in der Eucharistie – gefeierte Wort Gottes nährt und kräftigt die Christen innerlich und befähigt sie zu einem echten Zeugnis des Evangeliums im Alltag. Wir haben den alten Gegensatz zwischen Wort und Sakrament bereits überwunden. Das lebendige und wirksame verkündete Wort bereitet auf den Empfang des Sakramentes vor, und im Sakrament erreicht dieses Wort seine größte Wirksamkeit.
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