Wir beginnen eine fortlaufende Reihe von Auszügen aus dem Buch der Sprichwörter in den Wochentagsmessen. Dieser Teil des A.T. gehört zur Weisheitsliteratur und gibt Ratschläge, wie ein gläubiger Mensch sich verhalten soll. Es geht oft um Verhaltensregel im zwischenmenschlichen Bereich (3,27-35). Bestimmt sind manche dieser Anweisungen auf ins N.T. eingeflossen. Lukas 8,16-18 erwähnt das Wort Jesu vom Licht, das nicht versteckt werden soll, sondern allen im Hause leuchten, wir kennen es aus dem Matthäustext. Der heutige Abschnitt endet mit dem Aufruf: „gebt also acht, dass ihr richtig zuhört“. Dieses Zuhören auf Gottes Wort schenkt Leben in Fülle. Auch dieser Rat kann uns heute ins Herz gesprochen sein.
Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:
Worte, die die Herzen entfachen
142. Ein Dialog ist weit mehr als die Mitteilung einer Wahrheit. Er kommt zustande aus Freude am Reden und um des konkreten Gutes willen, das unter denen, die einander lieben, mit Hilfe von Worten mitgeteilt wird. Es ist ein Gut, das nicht in Dingen besteht, sondern in den Personen selbst, die sich im Dialog einander schenken. Eine rein moralistische oder unterweisende Verkündigung und auch jene, die zu einer Exegese-Vorlesung wird, schränkt diese Kommunikation zwischen den Herzen ein, die in der Homilie gegeben ist und die einen geradezu sakramentalen Charakter haben muss: » So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi « (Röm 10,17). In der Homilie geht die Wahrheit mit der Schönheit und dem Guten einher. Es handelt sich nicht um abstrakte Wahrheiten oder kalte Syllogismen, denn es wird auch die Schönheit der Bilder mitgeteilt, die der Herr gebrauchte, um anzuregen, das Gute zu tun. Das Gedächtnis des gläubigen Volkes muss wie das von Maria von den wunderbaren Taten Gottes überfließen. In der Hoffnung auf eine freudige und mögliche Übung der ihm verkündeten Liebe spürt sein Herz, dass jedes Wort der Schrift vor allem Geschenk und erst in zweiter Linie Anspruch ist.
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