Wer liebt, begegnet auch dem Kreuz. Wer sich entscheidet zu lieben, nimmt diese Seite des Leidens in Kauf. Wer Jesus nachfolgt, und diese Entscheidung ernst nimmt, umarmt auch das Kreuz. Wir suchen nicht das Kreuz, laufen ihm nicht nach, aber liebend leben wir auch die schwierigen und schweren Seiten. Im Alltag, in den Aufgaben, in den Beziehungen, auch im Glauben begegnen wir diesen Seiten, denen wir eher aus dem Weg gehen wollen, an denen wir uns stoßen und weh tun. Rosen ohne Dornen gibt es nicht und Liebe ohne Leiden auch nicht. Das lebt und leidet Jesus selbst uns vor. Da brauchen wir den Glauben der Liebe und die Liebe des Glaubens, die wir nur erbitten und dann empfangen können.
Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:
120. Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden (vgl. Mt 28,19). Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre. Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen. Diese Überzeugung wird zu einem unmittelbaren Aufruf an jeden Christen, dass niemand von seinem Einsatz in der Evangelisierung ablasse; wenn einer nämlich wirklich die ihn rettende Liebe Gottes erfahren hat, braucht er nicht viel Vorbereitungszeit, um sich aufzumachen und sie zu verkündigen; er kann nicht darauf warten, dass ihm viele Lektionen erteilt oder lange Anweisungen gegeben werden. Jeder Christ ist in dem Maß Missionar, in dem er der Liebe Gottes in Jesus Christus begegnet ist; wir sagen nicht mehr, dass wir „Jünger“ und „Missionare“ sind, sondern immer, dass wir „missionarische Jünger“ sind. Wenn wir nicht überzeugt sind, schauen wir auf die ersten Jünger, die sich unmittelbar, nachdem sie den Blick Jesu kennen gelernt hatten, aufmachten, um ihn voll Freude zu verkünden: »Wir haben den Messias gefunden « (Joh 1,41). Kaum hatte die Samariterin ihr Gespräch mit Jesus beendet, wurde sie Missionarin, und viele Samariter kamen zum Glauben an Jesus »auf das Wort der Frau hin« (Joh 4,39). Nach seiner Begegnung mit Jesus Christus machte sich auch der heilige Paulus auf, »und sogleich verkündete er Jesus … und sagte: Er ist der Sohn Gottes. « (Apg 9,20). Und wir, worauf warten wir?
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