12.8.2014- -A-II- -19. Woche- -Radegund- sel.Karl Leisner

 

Beim Tode von Mitbruder Ferdi Hecker, der nicht nur Gemeindepfarrer war, sondern in vielen Gruppen der Arbeiterschaft tätig war, stellen wir uns als Priester die Fragen  nach unseren Nachfolgern in all den bisher getätigten Aufgaben und auch nach unserem Platz innerhalb der zunehmend von Mitchristen übernommenen Aufgaben. Das Bild von Hirten und der Herde gilt heute einzig auf Jesus, den Guten Hirten, angewandt. An dieser Seiner Hirtenaufgabe haben wir einen Anteil, doch nicht wir allein. Alle Getauften sind das Volk Gottes, eine königliche Priesterschaft… und die Geweihten haben eine Aufgabe unter vielen.  Dennoch wird von den Priestern  (zu Recht oder nicht) noch etwas Spezifisches erwartet. Irgendwie bringen sie mit ihrem Leben und ihrer Aufgabe etwas mit in die Gemeinschaft, das  mit der Beziehung zu Gott zu tun hat und mit dem Miteinander unter den Getauften.  Wir gedenken heute des seligen Karl Leisner, der  als Diakon im KZ von Dachau im Geheimen von dem Mitgefangenen Bischof Picqué aus Clermand Ferrant geweiht werden konnte und in seinem kurzen Priesterleben nur einmal die hl. Eucharistie feiern konnte. Warum der schon schwerkranke Karl noch unbedingt diese Weihe empfangen wollte, das wissen wir nicht. Es weist uns jedoch hin, dass ihn etwas anzog, das eben in der Priesterweihe vermittelt wird. Vielleicht haben Sie ja Gedanken dazu. Wenn Sie möchten, teilen Sie es einfach mit uns.

 

Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus

 

der in diesen Tagen eine Pastoralreise nach Korea unternimmt:

 

100. Für diejenigen, die durch alte Spaltungen verletzt sind, ist es schwierig zu akzeptieren, dass wir sie zur Vergebung und zur Versöhnung aufrufen, weil sie meinen, dass wir ihren Schmerz nicht beachten oder uns anmaßen, sie in den Verlust ihrer Erinnerung und ihrer Ideale zu führen. Wenn sie aber das Zeugnis von wirklich brüderlichen und versöhnten Gemeinschaften sehen, ist das immer ein Licht, das anzieht. Darum tut es mir so weh festzustellen, dass in einigen christlichen Gemeinschaften und sogar unter gottgeweihten Personen Platz ist für verschiedene Formen von Hass, Spaltung, Verleumdung, üble Nachrede, Rache, Eifersucht und den Wunsch, die eigenen Vorstellungen um jeden Preis durchzusetzen, bis hin zu Verfolgungen, die eine unversöhnliche Hexenjagd zu sein scheinen. Wen wollen wir mit diesem Verhalten evangelisieren?

 

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