„Herr aus wenig machst Du viel, alle werden satt und es bleibt übrig in Fülle. Wie Du das schaffst, interessierst uns, doch werden wir nicht ergründen. Was Du uns zeigen möchtest: Gott schenkt, Er schenkt in Fülle, Er schenkt für alle. Doch brauchst Du uns, unser kleiner Vorrat wird unter Deinem Segen und in Deinen Händen genug für alle“. Die Lesungen des Sonntags: Jesaja 55,-3, Psalm 145, Römer 8,35.37-39 und Matth.14,13-21 sprechen alle von dieser Großherzigkeit Gottes und werben um unser Vertrauen in diesen unseren Gott des Lebens. Jesus sieht die Not der Menschen, die Ihm folgen, die Ihm zuhören. Die Jünger möchten sie am Abend wegschicken, um Nahrung zu kaufen. Jesus jedoch beteuert „sie brauchen nicht wegzugehen. Geht ihr ihnen zu essen“. Wegschicken ist die leichtere Lösung, doch Jesus sucht nicht den leichten Weg, wälzt nicht auf andere ab, was selbst zu tun ist. Die Jünger damals und wir heute lernen es nur langsam: wenn wir tun, was wir können und geben, was wir haben, dann macht Gott daraus eine Gabe für alle, und es wird noch übrig sein für andere, für später. Bitten wir den Herrn um mehr Vertrauen zu Ihm.
Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:
91. Eine wichtige Herausforderung ist, zu zeigen, dass die Lösung niemals darin besteht, einer persönlichen und engagierten Beziehung zu Gott, die sich zugleich für die anderen einsetzt, auszuweichen. Das ist es, was heute geschieht, wenn die Gläubigen sich so verhalten, dass sie sich gleichsam verstecken und den anderen aus den Augen gehen, und wenn sie spitzfindig von einem Ort zum anderen oder von einer Aufgabe zur anderen flüchten, ohne tiefe und feste Bindungen zu schaffen: » Imaginatio locorum et mutatio multos fefellit «[68]. Es ist eine falsche Abhilfe, die das Herz und manchmal auch den Leib krank macht. Es ist nötig, zu der Einsicht zu verhelfen, dass der einzige Weg darin besteht zu lernen, den Mitmenschen in der rechten Haltung zu begegnen, indem man sie schätzt und als Weggefährten akzeptiert ohne innere Widerstände. Noch besser: Es geht darum zu lernen, Jesus im Gesicht der anderen, in ihrer Stimme, in ihren Bitten zu erkennen. Und auch zu lernen, in einer Umarmung mit dem gekreuzigten Jesus zu leiden, wenn wir ungerechte Aggressionen oder Undankbarkeiten hinnehmen, ohne jemals müde zu werden, die Brüderlichkeit zu wählen.[69]
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