Das Ende des Ramadan ist eingeleitet- vor 100 Jahren begann der erste Weltkrieg- einige Stunden Waffenruhe im Gazastreifen- Schlagzeilen von heute. Was geht uns das an? Wir leben in dieser Welt und haben gewollt oder ungewollt doch diese oder ähnliche Nachrichten aufzunehmen. Auch wenn wir nicht unmittelbar betroffen sind, geht es uns doch etwas an. Das legt uns Jesus in seinen Gleichnissen vom Gottesreich (Matth. 13) ans Herz. Wir hören sie gleich mehrmals an den Sonntagen und jetzt auch in den Werktagsmessen. Dieses Reich Gottes ist nicht irgendwo neben unserer Welt, neben den Weltreichen, sondern es entfaltet sich mittendrin. Daher leben wir diese Welt, unsere Umwelt mit einem Blick des Glaubens und suchen nach Zeichen dieses Gottesreiches „mittendrin“. Keine leichte, doch aber eine lohnende Aufgabe.
Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin- einige wichtige Aussagen für alle, die in der Seelsorge tätig sind:
85. Eine der ernsthaftesten Versuchungen, die den Eifer und den Wagemut ersticken, ist das Gefühl der Niederlage, das uns in unzufriedene und ernüchterte Pessimisten mit düsterem Gesicht verwandelt. Niemand kann einen Kampf aufnehmen, wenn er im Voraus nicht voll auf den Sieg vertraut. Wer ohne Zuversicht beginnt, hat von vornherein die Schlacht zur Hälfte verloren und vergräbt die eigenen Talente. Auch wenn man sich schmerzlich der eigenen Schwäche bewusst ist, muss man vorangehen, ohne sich geschlagen zu geben, und an das denken, was der Herr dem heiligen Paulus sagte: » Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit« (2 Kor 12,9). Der christliche Sieg ist immer ein Kreuz, doch ein Kreuz, das zugleich ein Siegesbanner ist, das man mit einer kämpferischen Sanftmut gegen die Angriffe des Bösen trägt. Der böse Geist der Niederlage ist ein Bruder der Versuchung, den Weizen vorzeitig vom Unkraut zu trennen, und er ist das Produkt eines ängstlichen egozentrischen Misstrauens
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