Weg zur Berufung
13.7.2014- -A-II- -14.Woche- -Heinrich und Kunigunde
Ein ganzes Kapitel mit Gleichnisreden finden wir bei Matthäus 13: Jesus redet in Form von Gleichnissen. Gleichnisse sind annähernde Vergleiche, Metaphern, d.h. sie sagen etwas aus über ein Wirklichkeit mit dem Vorspann „das ist so wie….“, bedeutet, dass es nicht genau so ist, aber in der Art. Daher können Gleichnisse etwas aussagen und zugleich verhüllen, sind sie deutlich und undeutlich zugleich. Warum spricht Jesus so? Weil das Thema Seiner Verkündigung das Reich Gottes ist und da können wir nie ganz genau sein mit menschlichen Worten, Vergleichen und Bildern. Ähnlich wie wir ja auch Treue, Liebe, Vertrauen und vieles andere nicht ganz genau fassen können. Wir werden hingeführt und mehr und mehr ergriffen, wenn wir es zulassen. So lassen wir uns leiten und einweihen in das große Geheimnis unseres Gottes.
Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin:
69. Es ist dringend notwendig, die Kulturen zu evangelisieren, um das Evangelium zu inkulturieren. In den Ländern katholischer Tradition wird es sich darum handeln, den bereits bestehenden Reichtum zu begleiten, zu pflegen und zu stärken, und in den Ländern anderer religiöser Traditionen oder tiefgreifender Säkularisierung wird es darum gehen, neue Prozesse der Evangelisierung der Kultur zu fördern, auch wenn sie sehr langfristige Planungen verlangen. Wir dürfen jedoch nicht übersehen, dass immer ein Aufruf zum Wachstum besteht. Jede Kultur und jede gesellschaftliche Gruppe bedarf der Läuterung und der Reifung. Im Fall von Volkskulturen katholischer Bevölkerungen können wir einige Schwächen erkennen, die noch vom Evangelium geheilt werden müssen: Chauvinismus, Alkoholismus, häusliche Gewalt, geringe Teilnahme an der Eucharistie, Schicksalsgläubigkeit oder Aberglaube, die auf Zauberei und Magie zurückgreifen lassen, und anderes. Doch gerade die Volksfrömmigkeit ist der beste Ausgangspunkt, um diese Schwächen zu heilen und von ihnen zu befreien.
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