20.6.2014- -A-II- -11.Woche

 

„Schätze sammeln, wo nicht Motte und Wurm  sie zerstören und Diebe nicht einbrechen und sie stehlen“, so mahnt Jesus die Jünger. In einer Zeit, da Einbrüche an der Tagesordnung sind (siehe Sendung von G.Jauch vorigen Sonntag) und nichts so unsicher ist, wie die Bewahrung des Geldwertes, da sind diese Worte schon fast eine fromme Floskel. Doch meint Jesus natürlich etwas anderes: worauf baue ich, woran hänge ich (mein Herz)? Hier werden wir schnell entlarvt, denn irgendwo hängt unser Herz an materiellen Dingen. Was ist wohl ein wirklicher Schatz? Liegt er nicht über den materiellen Dingen, ist es nicht jemand, dem wir ganz gehören wollen? Wen können wir da in unserem eigenen Leben angeben?  Im Evangelientext Matth. 6,19-21 verbindet Jesus dieses Wort vom Schatz mit dem Auge und dem Licht: worauf richten sich die Augen, was oder wen haben wir im Blick, was erhascht unsere Aufmerksamkeit? Gehen wir den Worten und Bildern einfach nach und geben wir unsere ganz persönliche Antwort.

 

Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche  und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin- in einem wichtigen Blick auf die Kirche:

 

47. Die Kirche ist berufen, immer das offene Haus des Vaters zu sein. Eines der konkreten Zeichen dieser Öffnung ist es, überall Kirchen mit offenen Türen zu haben. So stößt einer, wenn er einer Eingebung des Geistes folgen will und näherkommt, weil er Gott sucht, nicht auf die Kälte einer verschlossenen Tür. Doch es gibt noch andere Türen, die ebenfalls nicht geschlossen werden dürfen. Alle können in irgendeiner Weise am kirchlichen Leben teilnehmen, alle können zur Gemeinschaft gehören, und auch die Türen der Sakramente dürften nicht aus irgendeinem beliebigen Grund geschlossen werden. Das gilt vor allem, wenn es sich um jenes Sakrament handelt, das „die Tür“ ist: die Taufe. Die Eucharistie ist, obwohl sie die Fülle des sakramentalen Lebens darstellt, nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen.[51] Diese Überzeugungen haben auch pastorale Konsequenzen, und wir sind berufen, sie mit Besonnenheit und Wagemut in Betracht zu ziehen. Häufig verhalten wir uns wie Kontrolleure der Gnade und nicht wie ihre Förderer. Doch die Kirche ist keine Zollstation, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben.

 

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