Das Bemühen um die Einheit der Christen ist auch heute noch real, auch wenn es so aussieht, als bewege sich nichts. Das Treffen von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus in Jerusalem und das kommende Treffen der beiden Präsidenten Peres und Abbas zum Gebet mit Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus sind nur einige Zeichen der Bemühung um Einheit . Das Bestreben um Einheit geht auf das Gebet Jesu zurück, das uns in Joh. 17 überliefert wird und dessen dritter Teil wir heute in der hl. Messe hören. „Alle sollen eins sein: wie du Vater in Mir und ich in Dir, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt, dass Du mich gesandt hast“. Es ist also ein großes und wichtiges Anliegen mit diesem Wunsch nach Einheit verbunden: die Glaubwürdigkeit der Botschaft Jesu Christi für die Menschen. In unserer pluralen und multireligiösen Welt ist es wichtig, dass die Jünger Jesus einmütig beten, verkünden und sich solidarisch einsetzen. In der Woche der ¨Pfingstnovene ist dieses Gebet gut eingebettet.
Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Wir sind noch bei der Einleitung, die 18 Abschnitte umfasst und uns begründet, warum FREUDE aus dem EVANGELIUM uns geschenkt wird:
32. Da ich berufen bin, selbst zu leben, was ich von den anderen verlange, muss ich auch an eine Neuausrichtung des Papsttums denken. Meine Aufgabe als Bischof von Rom ist es, offen zu bleiben für die Vorschläge, die darauf ausgerichtet sind, dass eine Ausübung meines Amtes der Bedeutung, die Jesus Christus ihm geben wollte, treuer ist und mehr den gegenwärtigen Notwendigkeiten der Evangelisierung entspricht. Johannes Paul II. bat um Hilfe, um » eine Form der Primatsausübung zu finden, die zwar keineswegs auf das Wesentliche ihrer Sendung verzichtet, sich aber einer neuen Situation öffnet «.[35] In diesem Sinn sind wir wenig vorangekommen. Auch das Papsttum und die zentralen Strukturen der Universalkirche haben es nötig, dem Aufruf zu einer pastoralen Neuausrichtung zu folgen. Das Zweite Vatikanische Konzil sagte, dass in ähnlicher Weise wie die alten Patriarchatskirchen » die Bischofskonferenzen vielfältige und fruchtbare Hilfe leisten [können], um die kollegiale Gesinnung zu konkreter Verwirklichung zu führen «.[36] Aber dieser Wunsch hat sich nicht völlig erfüllt, denn es ist noch nicht deutlich genug eine Satzung der Bischofskonferenzen formuliert worden, die sie als Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen versteht, auch einschließlich einer gewissen authentischen Lehrautorität.[37] Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen.
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