11.5.2014- -A-II- -4.Osterwoche-Weltgebetstag für Berufungen

 

Am 4. Ostersonntag ist vom Hirten die Rede und seit vielen Jahren beten wir um Berufungen in der Kirche. Der Hirt sorgt sich um die Herde und nicht: er versorgt sich an der Herde. Der Hirte leitet sie an Wasserstellen und auf gute Weide, er wacht über sie und schützt sie vor Gefahren. Der Hirt Gott ist selbst das Leben der einzelnen Schafe, die Er kennt und sie umsorgt, Seine Stimme wird non der eigenen Herde erkannt. In diesem Sinne ist der Hirte Gott auch die Tür (Joh.10), der Zugang zu den Schafe, der Durchgang für sie von innen nach aussen und umgekehrt. Als Tür ist Er Öffnung, Zugang, Durchgang und auch Schutz. Hirte, Guter Hirte ist für uns- in Verbundenheit mit dem Vater- Jesus Christus. Sein ganzes Leben, Sein Leiden, Sterben und Auferstehen ist Hirtendasein. In Ihm ist das Leben, kommen wir vom Tod zum Leben, aus dem Dunkel in das Licht, aus der Angst in die Zuversicht. Heute denken wir an die menschlichen Hinweise auf diesen Guten Hirten: engagierte Laien, Ordensleute, Diakone, Priester, Bischöfe. Sie üben nicht nur einen Beruf aus, in und für Kirche, sie SIND durchsichtig auf den einen Guten Hirten und wirken in Seinem Namen, Auftrag, lassen IHN wirken durch sich hindurch. An und für sich sind sie auch in gewissen Masse Tür der Tür: Zugang und Durchgang, Offenheit und Schutz für Ihn, die Tür. Beten wir um solche Menschen, die sich rufen und berufen und senden lassen vom Guten Hirten. Die Kirche braucht sie auch morgen, und die Kirche, das  sind wir alle, die Getauften und  Gefirmten.

 

 Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Wir sind noch bei der Einleitung, die 18 Abschnitte umfasst und uns begrünudet, warum FREUDE aus dem EVANGELIUM uns geschenkt wird:

 

4. Die Bücher des Alten Testaments hatten die Freude des Heils angekündigt, die es dann in den messianischen Zeiten im Überfluss geben sollte. Der Prophet Jesaja wendet sich an den erwarteten Messias und begrüßt ihn voll Freude: » Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe… « (9,2). Und er ermuntert die Bewohner von Zion, ihn mit Gesängen zu empfangen: » Jauchzt und jubelt! « (12,6). Den, der ihn schon am Horizont gesehen hat, lädt der Prophet ein, zu einem Boten für die anderen zu werden: » Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! « (40,9). Die ganze Schöpfung nimmt an dieser Freude des Heils teil: » Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt « (49,13).

 

Sacharja sieht den Tag des Herrn und fordert dazu auf, den König hochleben zu lassen, der » demütig « kommt und » auf einem Esel reitet «: » Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft « (9,9).

 

Aber die am stärksten mitreißende Aufforderung ist wohl die des Propheten Zefanja, der uns Gott selbst wie einen leuchtenden Mittelpunkt des Festes und der Fröhlichkeit vor Augen führt, der seinem Volk diese heilbringende Freude vermittelt. Es ergreift mich, wenn ich diesen Text wieder lese: » Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt « (3,17).

 

Es ist die Freude, die man in den kleinen Dingen des Alltags erlebt, als Antwort auf die liebevolle Einladung Gottes, unseres Vaters: » Mein Sohn, wenn du imstande bist, pflege dich selbst […] Versag dir nicht das Glück des heutigen Tages « (Sir 14,11.14). Wie viel zärtliche Vaterliebe ist in diesen Worten zu spüren!

 

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