10.5.2014- -A-II- -3. Osterwoche- -Damian de Veuster
Am Ende der langen Brotrede in Johannes 6 verlassen viele Jesus von Nazareth. Da schaut Er die Jünger an und fragt sie: „wollt auch ihr gehen?“ Erhält sie nicht fest auf diesem anspruchsvollen Weg. Die Jünger, selbst etwas unsicher geworden, klammern sich an der Antwort des Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen, Du hast Worte Ewigen Lebens“. Zu wem sonst gehen, das klingt etwas resigniert auf den ersten Blick: schlimmer kannst nicht werden. Es klingt jedoch auch eine Erfahrung mit, die sie alle gemacht haben: Worte, von denen wir leben können, finden wir- im Vergleich mit anderen- nur bei Dir! Da bleiben wir! Diese Worte greifen auch nach unseren Herzen: bleiben wir bei Ihm? Wenn ja, warum? Die Antwort wird unser Leben sein.
Liebe Leserinnen und Leser, ab heute möchte ich Ihnen jeden Tag einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus mitliefern. Es ist zu wertvoll, um nur von einigen in der Kirche wahrgenommen zu werden. Hier soll ein Versuch gestartet werden, es einem größeren Publikum bekannt zu machen:
3. Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen. Es gibt keinen Grund, weshalb jemand meinen könnte, diese Einladung gelte nicht ihm, denn » niemand ist von der Freude ausgeschlossen, die der Herr uns bringt «.[1] Wer etwas wagt, den enttäuscht der Herr nicht, und wenn jemand einen kleinen Schritt auf Jesus zu macht, entdeckt er, dass dieser bereits mit offenen Armen auf sein Kommen wartete. Das ist der Augenblick, um zu Jesus Christus zu sagen: „Herr, ich habe mich täuschen lassen, auf tausenderlei Weise bin ich vor deiner Liebe geflohen, doch hier bin ich wieder, um meinen Bund mit dir zu erneuern. Ich brauche dich. Kaufe mich wieder frei, nimm mich noch einmal auf in deine erlösenden Arme.“ Es tut uns so gut, zu ihm zurückzukehren, wenn wir uns verloren haben! Ich beharre noch einmal darauf: Gott wird niemals müde zu verzeihen; wir sind es, die müde werden, um sein Erbarmen zu bitten. Der uns aufgefordert hat, » siebenundsiebzigmal « zu vergeben (Mt 18,22), ist uns ein Vorbild: Er vergibt siebenundsiebzigmal. Ein ums andere Mal lädt er uns wieder auf seine Schultern. Niemand kann uns die Würde nehmen, die diese unendliche und unerschütterliche Liebe uns verleiht. Mit einem Feingefühl, das uns niemals enttäuscht und uns immer die Freude zurückgeben kann, erlaubt er uns, das Haupt zu erheben und neu zu beginnen. Fliehen wir nicht vor der Auferstehung Jesu, geben wir uns niemals geschlagen, was auch immer geschehen mag. Nichts soll stärker sein als sein Leben, das uns vorantreibt!
Kommentar schreiben