Die Osterwoche (Oktav) endet mit diesem Sonntag, den wir als „Weisser Sonntag“ kennen und seit 2000 auch “Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit“ genannt wird. Mehrere Theologen und christliche Denker und Beter haben schon vielen Jahren von der Barmherzigkeit Gottes gesprochen. Sie haben dies in Verbindung mit der Gerechtigkeit gesehen, denn Barmherzigkeit ohne Erbarmen wirkt hart und unnachgiebig. Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit klingt weichlich und unseriös. Beide zusammen entsprechen am ehesten Gott und Seiner Haltung zu uns Menschen. Kardinal W.Kasper hat dies in einem Buch kürzlich sehr sinnvoll dargelegt. Dieser 2. Ostersonntag ist in vielen Christengemeinden der Tag der Erstkommunion, die weissen Kleider führen zu diesem Schluss. In diesem Jahr 2014 ist der heutige Sonntag ganz gewiss ein Meilenstein in der Kirchengeschichte, denn zwei lebende Päpste (Franziskus und Benedikt) feiern die Heiligsprechung zweier ihrer Vorgänger: Johannes XXIII. Und Johannes Paul II. Beide haben wir ältere Semester erlebt: Johannes und die Einberufung des II.vatikanischen Konzils und Johannes Paul als Weltenreisender in Sachen des Glaubens. Beide haben der Kirche in weltoffenes, der Welt zugewandtes Gesicht gegeben und beide haben als Beter und Leidende ein Zeugnis ihres eigenen konsequenten Glaubens gezeigt. In diesen nicht ganz leichten Zeiten für die Kirche sind sie eine Ermutigung und die heutige Feier ein Hoffnungszeichen. „Heiliger Johannes XXIII und heiliger Johannes Paul II. Bittet für uns, für die Kirche, für die Welt.“
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