Weg zur Berufung
Die letzte Etappe, die 6. Woche unseres Fastenweges beginnt mit dem Palmsonntag und wir treten ein in die heilige Karwoche. Ein Tag der Widersprüche, der Kontraste: begeisterte Menge, die Jesus zujubeln UND aufgewiegelte Menge, die Jesu Kreuzigung fordert. Zuschauer in beiden Fällen, nur einige wenige gehen wirklich mit Jesus und bleiben bei Ihm, die meisten sehen zu, auf Distanz und halten sich bedeckt. Der Bericht des Einzugs Jesu in Jerusalem hat etwas Erhabenes und zugleich Lächerliches an sich: der Herr reitet in die Heilige Stadt ein und die kleine Volk jubelt Ihm zu, als Messias UND der kleine Esel und die „Dekoration der Straßen“ durch die Menge wirken eher bescheiden, ja lachhaft. Die Lesung en der Messe und besonders die lange Matthäuspassion deuten das „Spiel“, das mit Jesus gespielt wird, und Er lässt es zu, nicht so sehr aus Resignation, sondern eher aus Gehorsam zum himmlischen Vater, der nicht anders auftreten will, als eben in diesem leidenden Gottesknecht. Und wo stehen wir? Am Rande? Zuschauer? Zu welchem Ruf lassen wir uns hinreißen, mitreißen? Sind wir bereit, mit Jesus zu gehen, bis zum Letzten, bis zum Äußersten? Die Heilige Woche lädt uns jetzt ein, von Tag zu Tag bei Jesus zu sein und mitzuerleben, was mit Ihm geschieht. Einen Heilige Woche, denn alles geschieht zum Heil der Menschen, zu unserem, zu meinem Heil.
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