Ein Jahr: Franziskus, als Bischof von Rom, als Papst der Weltkirche. Ein Jahr voller Überraschungen und neu geweckter Hoffnungen. Ein Jahr auch der Fragen.
Kaum jemand bleibt gleichgütig, seitdem der Kardinal aus Buenos Aires des Petersstuhl innehat. Kleine und große Worte und Gesten werden von den Journalisten aufgegriffen und weitergegeben. Jeden Sonntag und Mittwoch füllen die Massen den Petersplatz und wollen hören und sehen, was der Papst zu sagen hat. Dies ist meist sehr einfach und sofort zugänglich, obwohl er nie eine Fremdsprache spricht. Auch sonst sind die Zeremonien sehr schlicht gehalten, im Kölner Dom ist da wohl feierlicher. Kein unnötiger Ballast, keine überflüssigen Gewänder oder Verzierungen. Franziskus ist „er selbst“ in allem, was er unternimmt und wie er sich gibt. Vieles von der „Innenseite“ seines Alltags wissen wir nicht, sind Vermutungen oder vielleicht aus dem Kontext gerissene Schlagzeilen. Doch den Kern der Botschaft ist Jesus Christus, Seine Frohe Botschaft und eine Freude, die dann auch zu einem frohen Lebensstil der Christen führen will. Dringende Reformen sind eingeleitet, andere sind vorauszusehen, damit eine „arme Kirche“ den Armen unserer Zeit nahe sein kann, wie ein „Lazarett am Rande der Straße für alle Verwundeten“ des Lebens, wie ein „Haus mit offenen Türen“ oder eine „Mutter mit offenen Armen“ und einer Barmherzigkeit, die an Zärtlichkeit nicht zu überbieten ist. Dies alles nicht nur in Rom selbst, sondern in aller Welt und für alle Menschen, bis „an die Ränder“. Kein leichtes unverbindliches Programm, eher eine Schlankheitskur, ein kräftiger Frühjahrshausputz. Den 13.3 selbst verbringt der Papst mit den Mitarbeitern der Kurie in 30 Km Abstand von Rom in einem spirituellen Zentrum zu den jährlichen Exerzitien. „Franziskus“, der Name ist Programm.
Kommentar schreiben