Die jährliche Woche des Gebetes und der Veranstaltung unter den christlichen Kirchen im Hinblick auf eine wieder zu findende Einheit endet mit dem Apostel Paulus: vom Verfolger der Christen, der bereit ist dafür über Leichen zu gehen, findet Saulus zu Christus und wird zum Apostel des Herrn, der keine Mühen für seinen Auftrag scheut. Was alles mitgewirkt hat bei dieser Wandlung (auch Bekehrung genannt) wissen wir nicht genau, doch hat eine einzigartige Begegnung mit dem Auferstandenen Saulus so sehr angerührt, dass er nach nur kurzer „Pause“ zum Verfechter Jesu Christi wurde. Wir, dh. Alle Christen und ihre jeweiligen Kirchen, stehen in der Spur dieses Apostels der Heiden, der Völker, und auch in seiner Nachfolge finden wir den einen Herrn Jesus Christus, Band unserer Einheit. Ich nenne den heutigen Festtag gerne „Berufung in der Berufung“ statt von Bekehrung zu sprechen, und dabei kommt in den Sinn, dass wir alle ja berufen sind: zum Leben, zum Glauben, zu einer bestimmten Aufgabe innerhalb einer Glaubensgemeinschaft und zur ständigen Hinwendung zu Jesus Christus, der uns in jeder Lebensetappe noch mehr, anders oder auch neu begegnen kann und zu neuen Ufern aufbrechen lassen kann. Diese Begegnung die Paulus mit dem Herrn Jesus zusammenführte fand auch dem Weg nach Damaskus statt. Wir nennen es gerne das „Damaskuserlebnis“. Können wir im eigenen Leben solch ein Damaskuserlebnis aufweisen? Wann und wodurch ist der ererbte Glaube zu einem ganz persönlichen Glauben geworden? Welche Berufung ist genau an mich gerichtet und wie antworte ich darauf? Und wenn es jetzt darauf ankäme, dass ich meinen Lebensauftrag besser erkennen würde?
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